Etwa 50 Bäume holzte der Foto: MT-Archiv

In einer Nacht- und Nebel-Aktion holzte der Eigentümer im Jahr 2018 etwa 50 Bäume im Brennet-Park ab. Nun sollen hier Häuser entstehen.

Für das Gebiet Gern-Dellen soll es einen geänderten Bebauungsplan geben. Bei einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat die Neuaufstellung des geltenden Bebauungsplan Gern-Dellen, der den geltenden, indes veralteten Bebauungsplan ersetzen soll. Dennis Vogt (CDU) übte Kritik am Vorgehen des Grundstücksbesitzers – der Brennet GmbH unter ihrem Vorstandsvorsitzenden Stephan Denk – und daran, dass dieses Vorgehen nun durch einen Bebauungsplan belohnt werden solle.

 

Alles abgeholzt

Zur Erinnerung: Der Grundstückseigentümer hatte die Bäume auf dem früher parkähnlichen Areal im Jahr 2018 in einer Hauruck-Aktion komplett abgeholzt; rund 50 Bäume wurden innerhalb eines Tages gefällt . Viele Hausener waren seinerzeit erschüttert vom ebenso überraschenden wie brachialen Vorgehen.

Staatsanwalt ermittelte

Auch die Gemeinde zeigte sich überrumpelt – verwies aber darauf, dass sie keine Handhabe gegen den Eigentümer gehabt habe, da es sich um Privatgelände handle und der Eigentümer die Bäume habe roden dürfen. Der Pachtvertrag mit der Gemeinde war von dem Unternehmen ein halbes Jahr zuvor gekündigt worden. Das Landratsamt zeigte den Besitzer seinerzeit wegen Verstoßes gegen den Artenschutz an. Die Staatsanwaltschaft ermittelte, kam jedoch letztlich zum Schluss, dass keine Straftat vorgelegen habe.

„Vorgehen wird belohnt“

Mit der Aktion habe der Eigentümer seinerzeit Fakten geschaffen, die jetzt mit dem Bebauungsplan – und dadurch mit einer gewaltigen Wertsteigerung belohnt würden –, kritisierte Dennis Vogt im Gemeinderat am Dienstag. Dass die Brennet das Gelände grundsätzlich gerne bebauen würde, war bereits seit 2006 bekannt. Über Jahre hinweg indes, und auch seit jenen aufgewühlten Tagen im Jahr 2018, hat sich auf dem von der Bevölkerung früher als Naherholungsgebiet genutzten Gelände nichts getan.

Keine finanzielle Beteiligung

Vogt hinterlegte, dass er vom Grundstückeigentümer zumindest eine finanzielle Beteiligung an den Planungskosten von 109 000 Euro erwarte. Diese allerdings wird es nach Aussage von Bürgermeister Philipp Lotter im Vorfeld wohl nicht geben. Wenn, dann werden künftige „Häuslebauer“ über eine Umlage an den Kosten beteiligt, hieß es.