Neben der Hitze und der großen Höhe stellt die Elektrizität eine Gefahrenquelle dar, wenn Windkraftanlagen gelöscht werden sollen. Foto: Schulmann

Ein ehemaliger Feuerwehrkommandant erklärt, was die Probleme sind, wenn brennende Windräder gelöscht werden müssen.

Zollernalbkreis - In Freyenstein (Brandenburg) hat am Wochenende ein Windrad zu brennen begonnen. Vorfälle dieser Art gibt es immer wieder – sie stellen für Feuerwehren eine Herausforderung dar.

Wenn eine Windkraftanlage brennt, stellt sich die Frage: "Was tun?" Darüber hat sich Hans Schenk, ehemaliger Kommandant der Geislinger Feuerwehr, bereits vor Jahren Gedanken gemacht, obwohl bislang kein solcher Stromgenerator auf Geislinger Gemarkung steht.

Im Zollernalbkreis gibt es derzeit nur drei Windräder: Sie stehen bei Melchingen und wurden am 4. Dezember 1995 in Betrieb genommen.

Keine Drehleiter reicht hoch genug

Die größte Schwierigkeit, erklärt der erfahrene Feuerwehrmann Schenk, sei die Frage: "Wie komme ich dorthin und womit lösche ich das?" Es gebe kaum Drehleitern, die bis hinauf zu einem brennenden Rotor reichten. Und Löschmittel vom Hubschrauber abzuwerfen sei extrem schwierig.

Neben der Hitze und der großen Höhe stelle Elektrizität eine Gefahrenquelle dar: "Wir müssten vorgehen wie bei jedem Elektrobrand." Zu klären sei dabei, ob die Anlage noch Strom erzeuge. Solange der Betreiber den Rotor nicht verlässlich abgeschaltet hat, müsse man Abstand halten.

Sicherheit für die Feuerwehrleute geht vor

Im Zweifelsfall sei womöglich die einzige Möglichkeit, das Windrad abzusperren und es kontrolliert abbrennen zu lassen. Zwar sei ein Innenangriff denkbar, aber auch bei einem solchen Einsatz gehe die Sicherheit vor – auch für die Feuerwehrleute: "Wenn die Gondel in Vollbrand ist, geht da niemand innen hoch", sagt Schenk.