Der katholische Kindergarten St. Josef wird aufgegeben und wirkt als "Beschleuniger" in den Bemühungen um die künftige Kinderbetreuung in Kuhbach und Reichenbach. Quelle: Unbekannt

Grundschule und Kinderbetreuung in Reichenbach und Kuhbach stehen vor einschneidenden Veränderungen. Mit zur Lösung der Probleme könnte der Neubau einer zweizügigen Grundschule im Gebiet Breitmatten beitragen.

Die Kindergarten- und Schulsituation in den Stadtteilen Kuhbach und Reichenbach stehen vor großen Herausforderungen und Veränderungen. Besondere Brisanz erhielt sie durch die geplante Auflösung des Katholischen Kindergartens St. Josef in Reichenbach. Aber auch auf die ungewöhnlich rasante Entwicklung der Stadt Lahr muss zeitnah reagiert werden. So war es nicht verwunderlich, dass mehr als 70 Zuhörerinnen und Zuhörer der Einladung zur Bürgerinformation am Mittwoch in die Festhalle Kuhbach gefolgt waren.

Bürgermeister Guido Schöneboom gab einen umfassenden Überblick aus unterschiedlichen Situationen heraus, wobei zwei Variationen konkretisiert wurden, die jedoch beide nicht unproblematisch seien. Die wachsenden Veränderungen in der Stadt führten zu einer neuen Bestandsaufnahme, aus der heraus eine dritte Variante entwickelt wurde, die jedoch die größere finanzielle Herausforderung darstellt. Senja Töpfer (Amt für Soziales), Silke Kabisch (Gebäudemanagement) und Harry Ott (Schule und Sport) stellten detailliert die verschiedenen Modelle vor:  In Kuhbach wird bei dieser Variante das bestehenden Gebäude (Erd- und Obergeschoss ) als Grundschule genutzt, die Kita wird ausgelagert. Für die Kita gibt es im Baugebiet Eichgarten-Ost einen Neubau für sechs Gruppen. In Reichenbach wird die Schule erweitert, was auch für den Kindergarten an der Schutter geplant ist. Das alles soll rund sieben Millionen Euro kosten.   In Kuhbach: Die Kita nutzt bei dieser Variante das gesamte Schulgebäudes, die Schule wird ausgelagert. In Reichenbach wird die Grundschule erweitert, alternativ wäre ein Umbau und eine Sanierung des alten Schulgebäudes mit Aufnahme der Grundschule Kuhbach denkbar. Die Kita an der Schutter könnte um drei Gruppen ergänzt werden. Die Kosten dieser Variante werden auf fünf Millionen Euro geschätzt.

 Bei diesem Modell würde das Kuhbacher Schulgebäude als Kindertagesstätte genutzt. Die Schule wird in diesem Fall ausgelagert: Im Gebiet Breitmatten könnte eine zweizügige Grundschule neu gebaut werden. Für Reichenbach ist ein Umbau der Schule angedacht, die katholische Kita könnte mit in das erweiterte Schulgebäude einziehen. Rund zehn Millionen Euro würde diese Variante kosten.

Zahlreiche engagierte Eltern nutzten die Gelegenheit, ihre Vorstellungen, Wünsche und Sorgen vorzubringen. Dabei tendierten die Wortmeldungen eindeutig zur Variante C, da diese eine perspektivische Entwicklung aufgreife. Bis zum Sommer sollte, sagte Bürgermeister Guido Schöneboom, sollte soviel Klarheit herrschen, dass die konkreten Planungen beginnen können. Er sagte zu, diese soweit möglich mit in die Klärungsphase aufzunehmen.

Wegen der Probleme bei der Kinderbetreuung in Reichenbach und Kuhbach hatte die Stadt vor einem Dreivierteljahr eine zehnköpfige Lenkungsgruppe mit Vertretern der Schul- und Kitaleitungen eingerichtet. Mit dabei waren Vertreter der Einrichtungsträger, der Stadtverwaltung und die beiden Ortsvorsteher. Die Lenkungsgruppe sollte Planungsvarianten erarbeiten, um eine kommunalpolitische Entscheidung vorzubereiten. Bei der Bürgerinfo telefonisch zugeschaltet war Barbara Bundschuh vom Schulamt Offenburg.