Kommune, Breitband Ortenau (BOKG) und Unsere Grüne Glasfaser (UGG) haben die Bevölkerung über den Zwischenstand, Fortschritte und Zeitplan für den örtlichen Breitband-Ausbau in Kenntnis gesetzt. Der Info-Abend war gut besucht.
„Mit die kleinste Kommune, aber trotzdem eine der Ersten – und immer noch nicht fertiggestellt“, bilanzierte Ralph Wehberg am Dienstag beim gemeinsamen Infoabend von Gemeinde, Breitband Ortenau (BOKG) und Unsere Grüne Glasfaser (UGG) zum Stand und Fortschritt des Breitband-Ausbaus im Gemeindehaus St. Bernhard. Im Gepäck hatte Wehberg – als Regionalleiter der UGG für den Netzausbau in Baden-Württemberg und Bayern zuständig – eine neue Zielmarke für den Ausbau vor Ort: „Insgesamt ist geplant, dass wir die Inbetriebnahme im November dieses Jahres schaffen. Wir sind guter Dinge, dass das funktioniert. Aber es hängt wirklich vom Backbone ab.“
Abschluss nun bis November vorgesehen
Diesen legt die UGG für ihr Ortsnetz über Gutach und den Büchern zum Sportplatz, wo der Point of Presence (Pop) als zentraler Verteiler steht. Schützenhilfe bekommt sie von der Abwassergemeinschaft Büchern. „Allerdings warten wir seit November auf Geld“, monierte Vorstandsmitglied Paul Buchholz ausstehende Zahlungen im fünfstelligen Bereich. Zuständig sei in diesem Fall das von der UGG mit dem Bau beauftragte Unternehmen Insyte. Doch, so sicherte Wehberg den Vertretern der Abwassergemeinschaft zu: Die UGG werde die Sache regeln.
Dass es im Ortskern nun zügiger laufen soll, ist Sache des neuen UGG-Projektleiters Detlef Benker. Er werde „mehr einsteigen in den Ausbau vor Ort“ und mit Insyte konkrete Prioritäten festlegen sowie die Koordination mit der Kommune übernehmen. Der Backbone „ist tatsächlich einer der großen Knackpunkte“, sagte er: Gut acht Kilometer Trasse seien dafür noch zu bauen, über weite Strecken durch felsigen Untergrund. „Das ist einer der Gründe, warum es länger dauert.“ Teil des neuen Schwungs soll auch sein, dass es dort weitergehe, wo seit mehr als eineinhalb Jahren Leerrohre im Garten liegen und Auftraggeber auf den Durchbruch ins Haus warten. Die Insyte werde dazu Kontakt aufnehmen. Bereits am Mittwoch sollte es ein Gespräch von Benker mit Insyte-Vertretern geben: „Eine ganze Reihe von Themen, die liegengeblieben sind, werden wir durchgehen.“
Auch im Außenbereich soll es weiter vorangehen: „Wir sind safe in Mühlenbach. Wir können alle Gebäude erschließen mit Glasfaser – auch die, die nicht eigenwirtschaftlich erschlossen werden“, betonte BOKG-Chef Josef Glöckl-Frohnholzer. Die Förderzusagen für Mühlenbach lägen für alle Gebäude vor: 191 sollen in der unmittelbar bevorstehenden Phase zwei erschlossen werden, neun weitere in Phase vier. „Wir sind soweit, dass wir ausschreiben könnten.“
Weiterer Zeitplan
Zuvor müsse aber noch eine Entscheidung auf EU-Ebene abgewartet werden, die im April kommen soll. Der Bau könnte dann „spätestens Ende drittes Quartal starten“. Geplant sei eine Umsetzung binnen zwölf Monaten. Voraussetzung sei, dass bei der Ausschreibung ein Netzbauer gefunden werde, der den Zeitplan leisten könne. Anders als in Phase eins, solle es für den Außenbereich in Mühlenbach teils schneller laufen. Die Reihenfolge sei aber noch offen.