Reges Interesse herrschte an der Informationsveranstaltung zum Thema Glasfaseranschluss auf dem Dorfplatz in Beinberg. Foto: Wallburg

Bad Liebenzell soll flächendeckend schnelles Internet bekommen. Demnächst ist auch der westliche Stadtteil Beinberg an der Reihe. Das Interesse dort ist groß, wie sich bei einer Informationsveranstaltung auf dem Dorfplatz zeigte.

Bad Liebenzell-Beinberg. Bund und Land unterstützen den Ausbau digitaler Infrastrukturen in den Gebieten, in denen sich der privatwirtschaftliche Ausbau nicht rentiert. Mit der Neuauflage der Breitbandförderung des Bundes sind seit April 2021 auch die "grauen Flecken" grundsätzlich förderfähig. Die bisherige Aufgreifschwelle von 30 Mbit/Sekunde wurde dabei auf 100 Mbit/Sekunde erhöht. Bad Liebenzell bezieht dadurch, je nach geografischer Lage, aus beiden Programmen Fördergelder. So förderte seinerzeit im Stadtteil Möttlingen das Innenministerium Baden-Württemberg den Ausbau. Der Netzanschluss ist bereits abgeschlossen. In den Stadtteilen Monakam und Unterhaugstett förderte ebenfalls das Innenministerium Baden-Württemberg den Breitbandausbau. Er ist ebenfalls abgeschlossen. Die entsprechende Beauftragung für die Nutzung des Glasfasernetzes beim Netzbetreiber ist in vollem Gange. Auch im Stadtteil Maisenbach-Zainen sind die Ausbauarbeiten laut Auskunft des Stadtbauamtes weitestgehend abgeschlossen.

Bauarbeiten sollen im Mai beginnen

In Beinberg fördert den Breitbandausbau laut Bauamtsleiter Lothar Windbiel jetzt der Bund. Er soll bereits ab Mai 2022 bautechnisch beginnen und vermutlich bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Der große Vorteil dabei sei, wie Klaus Kaiser vom Hausanschlussmanagement der Netze BW in seiner umfassenden Bildpräsentation erläuterte, dass ein Breitband-Hausanschluss im Rahmen einer bundesgeförderten FTTB-Maßnahme (Fibre-to-the-building) für einen singulären oder mitverlegten Hausanschluss kostenfrei ist. Wie aus den rund um den Dorfplatz dargebotenen Lageplänen der Netze BW zu entnehmen war, sind bislang für den Breitbandausbau in Beinberg bereits 76 Hausanschlüsse als bundesgefördert und 59 Hausanschlüsse im eigenwirtschaftlichen Ausbau identifiziert.

Am 1. März hat die Stadt alle betroffenen Haushalte in Beinberg angeschrieben und zu einem Informationsabend eingeladen. Bernd Land vom Landratsamt Calw, Alexander Siebnich, Geschäftsführer der brain4kom AG, Klaus Kaiser, Projektleiter der Netze BW, und Bad Liebenzells Bürgermeister Roberto Chiari standen den zahlreichen Fragen der Bürger bei diesem Informationsabend auf dem Dorfplatz in Beinberg Rede und Antwort.

Günstige Gelegenheit

Eine flächendeckende Verlegung der Telekommunikations-Leerrohre sei die Voraussetzung für den Glasfaserausbau, wie Siebnich betonte. In diese werde zu einem späteren Zeitpunkt Glasfaser eingeblasen, und das dann wiederum ohne erneute Bauarbeiten in der Straße. Zuständig für die Verlegung dieser Infrastruktur sei die Netze BW GmbH (eine Tochter der EnBW AG). Sobald die Glasfaserkabel dann eingeblasen seien, werde der zuständige Breitband-Netzbetreiber, in Bietergemeinschaft von Sparkassen-IT und brain4kom mit der Marke "nswnetz", das Glasfasernetz in Betrieb nehmen und den Haushalten entsprechende Angebote für schnelleres Internet zukommen lassen. Nach Abschluss der Tiefbaumaßnahmen könne der Hausanschluss nur noch zu wesentlich teureren Konditionen erworben werden.

Die Stadt Bad Liebenzell treibt den Breitbandausbau auf Basis moderner und leistungsfähiger Glasfasertechnologie seit Jahren voran. Das Ziel ist, möglichst vielen Bürgern und Gewerbetreibenden heute und in Zukunft einen schnellen und zeitgerechten Internetzugang zu ermöglichen.