Knapp 700 000 Euro werden in die Badewassertechnik gesteckt. Die neue Filtermethode kommt sogar im Europapark zur Anwendung.
Eine wichtige Investition in das Furtwanger Bregtalbad wurde vom Gemeinderat beschlossen: Für 695 000 Euro wird die komplette Badewassertechnik sowie die dazu gehörende Mess- und Regeltechnik installiert. Die Arbeiten haben bereits begonnen. Verena Busch vom Ingenieurbüro Hunziker stellte die geplanten Maßnahmen und die Ausschreibung dar.
Das Projekt steht an, nachdem das Bregtalbad im Jahr 2018 hydraulisch und baulich saniert wurde. Kernstück der Maßnahmen ist eine neue Filteranlage. Im Rahmen der Sanierung und der entsprechenden Vorgaben musste die Leistung der Filteranlage deutlich verbessert werden – von bisher 130 Kubikmeter pro Stunde Umwälzleistung auf jetzt 550 Kubikmeter.
Kieselgur als Filtermaterial
Bisher gab es hier zwei Mehrschicht-Filter, die dies aber nicht leisten können. Für einen dritten Filter ist in den vorhandenen Räumen kein Platz. Daher wurde eine ganz neue Technik verwendet, ein so genannter Anschwemmfilter. Die Filter stehen hier senkrecht. Als Filtermaterial dient Kieselgur, das aus den pulverisierten fossilen Schalen abgestorbener Kieselalgen besteht. Während der Spülung wird hier immer wieder neues Kieselgur zugegeben. Vor allem aber kann zur Reinigung der Filter bei der Rückspülung das komplette Filtermaterial ausgespielt und durch neues Kieselgur ersetzt werden. Künftig ist auch das Kinderbecken an die neue Filteranlage angeschlossen, das bisher separat gefiltert wurde.
Diese neue Filtermethode sei sehr effektiv und gewinne immer mehr an Bedeutung, hieß es. Als Beispiel nannte Verena Busch das Rulantica im Europapark, wo gerade die bisherige Filteranlage ersetzt wurde.
Ersetzt werden müssen auch die notwendigen Pumpen. Hier werden speziell für das Bregtalbad Hocheffizienzpumpen mit einem hohen Wirkungsgrad hergestellt. Bei den Pumpen sucht man aktuell aber noch nach günstigeren Alternativen.
Bei den Anfragen aus dem Gemeinderat wurde immer wieder deutlich, dass aufgrund der räumlichen Situation nur bestimmte Lösungen infrage kommen. Die laufenden Kosten für die neue Filteranlage werden etwa gleich sein wie bisher, die Lebensdauer dürfte aber länger sein, erklärte Verena Busch.
150 000 Euro über dem Plan
Bei der Ausschreibung hatten drei Firmen Interesse bekundet, schließlich lag aber nur ein Angebot über 695 000 Euro der Firma Landwehr Wassertechnik vor, die dann auch vom Gemeinderat den Zuschlag erhielt. Dieses Angebot lag rund 150 000 Euro über der Kostenberechnung. Aber allein im Bereich der Filter liegen die Kosten rund 50 000 Euro über den bisher kalkulierten Preisen.
Bürgermeister Josef Herdner erläuterte, dass für die Maßnahme ein ELR-Zuschuss des Landes in Höhe von 249 000 Euro zugesagt worden sei. Das Bregtalbad wird sich laut Vorlage der Verwaltung mit 150 000 Euro beteiligen. Von der Stadt sind damit noch 307 000 Euro für die Maßnahme im Bregtalbad aufzubringen.