Die Initiatorin des Projekts, Roswitha Förstner, freut sich über das Gemeinschaftsprojekt. Beinberg hat jetzt einen Blickfang mitten im Ort. Die Bänke in der Nähe laden Einheimische und Wanderer zum Verweilen ein.
„Wenn man zusammen etwas anpackt, kommt etwas Schönes dabei heraus.“ Wer derzeit am Beinberger Dorfplatz vorbeikommt, kann diese Aussage von Roswitha Förstner, der Initiatorin des Osterbrunnens, auf jeden Fall bestätigen. Ist doch der Brunnen seit Kurzem eine wahre Augenweide. Normalerweise ist der rechteckige Sandsteintrog mit der gusseisernen Brunnensäule eine eher schlichte Zierde des Dorfplatzes. Nun umwinden sattgrüne Nadelbaum-Girlanden auf einem extra gefertigten Gestell den Brunnentrog samt der Säule. Hunderte von bunten Eiern, ebenfalls zu Girlanden aufgefädelt und teilweise zu Blumen und anderen Ornamenten zusammengesteckt, machen den Osterbrunnen zu einem Gemeinschafts-Meisterwerk.
Offene Türen
Förstner hat mit ihrem Wunsch, erstmals einen Beinberger Osterbrunnen zu schmücken, bei Ortsvorsteher Thomas Todt offene Türen eingerannt. Er war sofort begeistert von der Idee. Sie selbst hat sich im Ort auf die Suche gemacht und Frauen angesprochen. So haben sich sieben „Brunnen-Ladys“ zum Projekt zusammengefunden und wurden vom Ortsvorsteher tatkräftig unterstützt. Er hat mitgeholfen, die schweren, meterlangen Girlanden aus Tannengrün auf dem eigens von Alfred Wurster aus Bad Liebenzell gefertigten Gestell zu befestigen.
Förstner ist voll des Lobes über den Bad Liebenzeller, der ebenfalls sofort zugesagt hat, das Metallgestell zu konstruieren, zu fertigen und auf eigene Kosten feuerverzinken zu lassen. Es ist so ausgeführt, dass es eingelagert und jedes Jahr wiederverwendet werden kann. Gemeinschaftsarbeit par excellence eben.
In sicher an die 80 Stunden haben die „Brunnen-Ladys“ und ihre weiteren Unterstützer für die Osterzeit ein einladendes Plätzchen geschaffen, um ein Schwätzle zu halten, um sich zu treffen. Auf den Bänken rund um den geschmückten Brunnen sind Einheimische wie vorbeikommende Wanderer und Radfahrer eingeladen, für eine Weile innezuhalten, das Gemeinschaftswerk zu bewundern, sich Gedanken über Ostern zu machen und auch über den Wert und die Wichtigkeit des so existenziellen Elements Wasser.
Bereits seit 1909 hat sich der Brauch, Osterbrunnen zu schmücken, verbreitet, weiß Roswitha Förstner. Auch in Beinberg nun das Lebenselixier Wasser so malerisch in den Blick zu nehmen, war unter anderem eine Motivation für ihr Engagement.
Kindergartenkinder engagieren sich
An den Dorfplatz grenzt der Gartenbereich des Kindergartens an. Die Kinder waren ebenfalls mit dem Thema Osterbrunnen beschäftigt. Sie haben viele Eier bunt betupft, sie zieren den großen Busch am Zaun. Weiter haben sie einen großen braunen Hasenkörper gebastelt, der mit langen Ohren und einem weißen Puschel am Hintern aus dem Gras hinter dem Brunnen zum Kindergarten späht.
Ein Kindergarten-Vater hat aus gespendetem Sperrholz kleine Hasenfiguren ausgesägt, die von den Kindern bemalt wurden. Einige hängen am Ostereierbusch, die anderen sitzen zwischen den Girlanden am Osterbrunnen und lachen den Besuchern zu. Eines der Kinder brachte den Mehrwert des Osterbrunnens auf den Punkt: Dann komme der Osterhase noch lieber nach Beinberg und bringe noch mehr Geschenke.
Neben Roswitha Förstner haben sich als „Brunnen-Ladys“ Martina und Jaqueline Zimmermann, Bettina und Meike Dittus, Sylvia Ringlstetter und Lena Ruck beim Projekt Osterbrunnen eingebracht.