Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält Rechtschreibregeln für überflüssig. Unsere Redaktion hat Lahrer Deutschlehrer gefragt, wie sie über das Fehlerzählen in Diktaten und Aufsätzen denken.
Als vorletztes Bundesland schafft Schleswig-Holstein zum kommenden Schuljahr den sogenannten Fehlerquotienten im Deutschunterricht ab. Fehler im Deutsch-Abi und in Deutscharbeiten werden künftig von Lehrern nicht mehr gezählt, um die Note festzulegen. Die Debatte hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann dann noch weiter befeuert: Müssen Kinder und Jugendliche die Rechtschreibung noch beherrschen, wenn Computer- und Handyprogramme Fehler ohnehin automatisch korrigieren? Diese Frage warf der Grünenpolitiker, früher selbst Lehrer für Biologie und Chemie, in einem Interview mit der „Zeit“ auf. Unsere Redaktion hat daraufhin Lahrer Deutschlehrer verschiedener Schulen gefragt, für wie wichtig sie die Rechtschreibfähigkeiten ihrer Schüler halten – und nach welchen Maßstäben sie deren Texte benoten.