Bei dem Brand in Behla waren zahlreiche Feuerwehrleute im Einsatz. (Symbolfoto) Foto: Eich

In einem Mehrfamilienhaus mit angebautem Ökonomieteil in Behla hat es am Sonntagabend gebrannt. Die beiden Bewohner konnten das Gebäude unverletzt verlassen.

Hüfingen-Behla - Aus bislang noch unbekannter Ursache war gegen 23 Uhr in einem Mehrfamilienhaus mit angebautem Ökonomieteil am Kirchhofweg ein Feuer ausgebrochen, welches sich zu einem Vollbrand entwickelte. Die zwei Bewohner des Hauses konnten laut Polizei noch rechtzeitig das Gebäude verlassen. Personen wurden nicht verletzt.

Der Feuerwehr, die mit 65 Kräften aus Hüfingen, Behla, Donaueschingen, Bad Dürrheim und Villingen ausgerückt war, gelang es, das Hauptgebäude zu halten. Der angebaute Ökonomieteil war jedoch nicht mehr zu retten und brannte ab. "Im Wohnhaus sind auch ein paar Zimmer ausgebrannt, aber die Bewohner können wenigstens noch rein und konnten ihr Hab und Gut herausholen", erklärt Markus Ziganczuk, Kommandant der Hüfinger Gesamtfeuerwehr. Laut Polizeipräsidium Konstanz ist das Brandobjekt nicht mehr bewohnbar.

Umliegenden Häuser wurden geräumt

Da aufgrund der Bebauung die Gefahr des Übergreifens auf Nachbargebäude bestand, mussten die umliegenden Häuser geräumt werden. "Wir hatten eine starke Rauchentwicklung und auch starken Funkenflug", erklärt der Kommandant. Deshalb habe der Fokus auch darauf gelegen, die Nachbargebäude durch eine sogenannte Riegelstellung zu schützen. Dazu habe die Feuerwehr eine Wasserwand zwischen dem Brandobjekt und den Nachbargebäuden aufgebaut.

Vor Ort war in der Nacht auch Ortsvorsteher Christoph Martin, der selbst Feuerwehr-Mitglied ist. Eigentlich wollte er den Ausgang des Bürgerentscheides feiern, doch die Party war schnell beendet, als er die Nachricht vom Brand in seinem Dorf bekam. Seine Mutter Lydia ist die Kranz-Wirtin. Erst dachte er, es ginge, ohne seine Mutter zu wecken. Doch die Unterbringung des Ehepaars und der Nachbarn sowie die Versorgung der Feuerwehr brauchten mehr helfende Hände. "Unser Dorf hält bei so etwas zusammen", sagt Martin.

Und so wurden mitten in der Nacht im Gasthaus Kranz Wecken gebacken und Fleischkäse erwärmt. Zwar konnten die Anwohner nach drei, vier Stunden in ihre Häuser zurück, doch: "Da war so viel Rauch, dass einige bis zum Morgen hier geblieben sind und erst dann in ihre Häuser zurückkehrten."

Auch das ältere Ehepaar, dessen Haus unbewohnbar ist, hat im Kranz übernachtet. "Sie können bei uns so lange bleiben, wie sie wollen", sagt Christoph Martin. Bis um fünf Uhr war die Feuerwehr vor Ort und kämpfte gegen die Flammen. "In der Scheune war Brennholz gelagert. Das war nicht wirklich dienlich, um das Feuer zu löschen", sagt Markus Ziganczuk. Bei landwirtschaftlichen Anwesen sei esdas Hauptproblem, dass oft Holz, Stroh oder Heu in den Gebäuden gelagert werde, was das Löschen dann nicht so leicht mache. Wobei Stroh und noch einiges andere schlimmer zu löschen sei als Brennholz. Der Kommandant ist sehr zufrieden mit dem Einsatz. "Die Mannschaft war verfügbar und wir konnten auf alle Abteilungen zurückgreifen", sagt der Gesamtkommandant. Kritikpunkte gebe es keine, die Wasserversorgung sei gewährleistet gewesen und man habe auf Tiefbrunnen und auf Löschteiche von anderen Anwesen zurückgreifen können. Einzig bei der Stromversorgung habe es Probleme gegeben. Teile von Behla waren in der Anfangszeit des Brandes ohne Strom. Der Energieversorger habe das Problem aber lösen können, sodass danach nur noch das Brandobjekt von der Stromversorgung getrennt war, Behla ansonsten aber wieder Elektrizität hatte.

Sachschaden liegt bei etwa 700.000 Euro

Nachdem das Feuer gelöscht war, konnten die Bewohner der umliegenden Gebäude wieder in ihre Häuser zurückkehren. Verletzt wurde niemand. 

Das Mehrfamilienhaus selbst ist derzeit nicht mehr bewohnbar. Der Gebäudeschaden beläuft sich nach ersten vorsichtigen Schätzungen auf etwa 700.000 Euro. Die Brandursache ist noch unklar. Beamte des Polizeireviers Donaueschingen und des Kriminaldauerdienstes nahmen noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache auf. 

Neben der Feuerwehr war der Rettungsdienst mit acht Einsatzkräften vor Ort. Die Polizei hatte insgesamt fünf Streifen im Einsatz.