Die Feuerwehr konnte zunächst nicht in das betroffene Dachgeschoss vorrücken. Foto: Eich

Schreckliche Brandnacht in der Villinger Südstadt: Bei einem Feuer in einer Doppelhaushälfte ist ein 17-Jähriger ums Leben gekommen. Wie es zu der Brandtragödie kommen konnte, ist noch nicht klar.

Update: Hat technischer Defekt tödlichen Brand ausgelöst?

VS-Villingen - Mitten in der Nacht nahm das Schicksal in dem beschaulichen Haus seinen Lauf. Um kurz vor 2 Uhr war die Integrierte Leitstelle darüber informiert worden, dass in der Herdstraße ein Dachstuhl brennt und sich noch Personen im Gebäude befinden.

Drei Bewohner können sich retten

Beim Eintreffen der ersten Kräfte war eine Rauchentwicklung im Bereich eines Dachfensters erkennbar. Während sich drei Personen, ein Ehepaar und eines ihrer Kinder, aus dem Haus retten konnten, galt ein Jugendlicher noch als vermisst. Die Feuerwehr rückte deshalb sofort mit einem Trupp unter Atemschutz in die betroffene Doppelhaushälfte vor. Kurz vor dem Dachgeschoss war aber Schluss. „Aufgrund der Wärmestrahlung konnten wir nicht weiter vorrücken“, erklärt Feuerwehr-Einsatzleiter Ralf Hofmann vor Ort.

Notarzt kann nicht mehr helfen

Über die Drehleiter konnte im Bereich des Dachgeschosses schließlich eine Scheibe eingeschlagen werden, sodass Rauch entwich. Erst kurz darauf gelang es der Feuerwehr, bis in das Zimmer des 17-Jährigen vorzudringen. Ein Trupp brachte den Jugendlichen schließlich aus dem Haus und übergab ihn den Rettungskräften. Diesen war es aber nicht mehr möglich, ihm noch zu helfen. Ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen.

Angehörige werden betreut

Den Brand brachte die Feuerwehr anschließend schnell unter Kontrolle, sodass ein Ausbreiten auf die zweite Doppelhaushälfte verhindert werden konnte. Während die Löscharbeiten zugange waren, kümmerte sich zunächst das DRK um die Eltern sowie das weitere Kind. Anschließend wurden sie vom Notfallnachsorgedienst betreut.

Ermittlungen der Polizei laufen

Am Einsatzort nahm derweil der Kriminaldauerdienst die Ermittlungen auf. Hierfür inspizierten die Beamten, die von mehreren Streifen unterstützt wurden, den Brandort. Allerdings konnte die Polizei noch keine Aussage darüber treffen, wie es zu dem tragischen Feuer im Dachgeschoss gekommen war. Möglicherweise wird sich auch ein Brandsachverständiger in die Arbeit der Kripo einschalten. Eine Brandstiftung schließt die Polizei nach ersten Erkenntnissen aus.

Zahlreiche Kräfte vor Ort

Im Einsatz waren neben dem erweiterten Löschzug der Feuerwehr inklusive der Führungsgruppe mit insgesamt etwa 35 Kräften auch der Rettungsdienst mit mehreren Rettungswagen, einem Notarzt, dem Organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes, dem DRK-Ortsverein Villingen sowie Kräfte des Malteser Hilfsdienstes, die sich um die Betreuung der Atemschutzträger kümmerten.

Am Haus entstand Sachschaden über rund 40.000 Euro.