Einsatzkräfte in Meßstetten Foto: Jannik Nölke

Nachdem am Samstagabend in Meßstetten zwei Autos gebrannt hatten, scheint klar, dass ein Brandstifter am Werk war. Die Feuerwehr gibt Details zum Einsatz bekannt.

Aufsehenerregende Szenen am Samstag im Wohngebiet Bueloch: Kurz vor 20 Uhr musste die Feuerwehr um Kommandant Ralf Smolle ausrücken, weil  Hondo CR-V und Seat Arona brannten.

 

Noch während sie anfuhren, wurde ein weiterer Fahrzeugbrand gemeldet, so Smolle. Darum sei neben der Abteilung Meßstetten auch je eine Gruppe mit einem Löschfahrzeug aus Hartheim und Heinstetten alarmiert worden.

Beim Eintreffen stand ein Verbrenner-Fahrzeug in der Gottlieb-Daimler-Straße vor Haus Nummer 17 in Vollbrand. An einem Hybrid-Fahrzeug in der Friedrich-List-Straße schlugen ebenfalls Flammen aus dem Motorraum.

Erst Schaumteppich, dann Löschangriff

Da der Verbrenner nicht zu retten war, galt das erste Augenmerk der Wehrleute dem Hybrid-Auto, erklärt Smolle. Aus dem Wagen liefen brennende Flüssigkeiten aus, erklärte einer der Zugführer. Darum bildeten die Wehrleute einen Schaumteppich, ehe sie den Löschangriff starteten.

Laut Smolle gelang es, den Brand zu stoppen, ehe die Hochspannungsbatterie des Autos in Mitleidenschaft gezogen wurde – solche Batterien seien sehr schwer zu löschen, in den meisten Fällen müsse der Wagen 24 Stunden in ein Wasserbad gestellt werden, wofür der Landkreis 2024 einen Löschcontainer angeschafft, der bisher jedoch nicht zum Einsatz kommen musste.

Hubschrauber-Team sucht nach weiteren Bränden

Ein Übergreifen des Feuers auf weitere Autos konnte die Feuerwehr verhindern. Den Sachschaden an den Autos beziffert die Polizei auf 55 000 Euro. Aufgrund des Abstandes von 100 Metern zwischen den beiden Bränden gingen die Einsatzkräfte nicht von zufälligen Bränden aus.

Laut Detlef Wysotzki, Leiter des Polizeireviers Albstadt, war daher ein Polizeihubschrauber hinzugezogen worden. „Wir fahnden nach einem möglichen Täter“, erklärt er, aber auch weitere mögliche Brandstellen seien aus der Luft schneller zu erkennen.Das dritte brennende Fahrzeug, das ursprünglich gemeldet wurde, gab es, wie sich herausstellte, gar nicht.

Neben der Feuerwehr mit 35 Einsatzkräften und der Polizei, die den Kriminal-Dauerdienst aus Tübingen hinzuzog, war auch das DRK vor Ort. Verletzt wurde durch die Brände niemand, ein Polizist musste aber dennoch medizinisch behandelt werden.

Im Eifer des Gefechtes kam es wohl zum Zusammenstoß des Polizisten mit einem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr, an dem die Polizei ebenfalls Spuren sicherte – ein Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen spricht von einer Verkettung unglücklicher Umstände.

Laut einem Zeugen ist der Halter derselbe

Kreisbrandmeister Sven Röger war ebenfalls zur Einsatzstelle geeit – wie einige andere auch von der Korpsversammlung in Tieringen. Ein Augenzeuge berichtet gegenüber unserer Redaktion, dass er die Besitzer der Fahrzeuge kenne und es sich bei beiden Wagen um den selben Halter handele. Daher sei für ihn klar, dass es sich um einen gezielten Angriff gehandelt habe.

Die Polizei ermittelt; die Spurensicherung dauerte bis in die Nacht hinein an. Außerdem musste die Polizei mehrere Schaulustige ansprechen, wie es im Bericht des Polizeipräsidiums Reutlingen heißt.