Gezielte Brandanschläge auf hochwertige Autos, ein Schaden von bis zu sieben Millionen Euro und noch immer kein Verdächtiger in Sicht. Die Polizei in Ludwigsburg schließt weitere Attacken des Feuerteufels nicht aus. Foto: www.7aktuell.de | Dan Becker

Gezielte Brandanschläge auf hochwertige Autos, ein Schaden von bis zu sieben Millionen Euro und noch immer kein Verdächtiger in Sicht. Die Polizei in Ludwigsburg schließt weitere Attacken des Feuerteufels nicht aus.

Ludwigsburg - Fast sechs Monate tappt die Polizei in Ludwigsburg bei ihrer Suche nach einem Feuerteufel im Dunkeln. Mittlerweile wurden sechs Brandschläge auf Autos im Kreis Ludwigsburg verübt, ohne dass es eine heiße Spur gibt. Auch die im März von 5 auf 30 Mann aufgestockte Sonderermittlungsgruppe „Logi“ ist ratlos. Wie Polizeisprecher Peter Widenhorn am Dienstag mitteilte, ist auch das Motiv unklar. Man sei noch nicht einmal sicher, ob es sich um einen Einzeltäter handelt.

Zuletzt hatte es am Sonntag in einem Autohaus in Asperg gebrannt - nach Ansicht der Polizei der bislang letzte Brandanschlag der Serie, die im Herbst 2012 begonnen hatte. Los ging es am 15. Oktober in Tamm und Bietigheim-Bissingen. Es folgten teilweise mehrere Feuer in Asperg, Kornwestheim und Bietigheim-Bissingen. Dabei sei ein Gesamtschaden von 5 bis 7 Millionen Euro entstanden.

Immer wurden Autos in Autohäusern angesteckt

Immer seien unter anderem Autos in Autohäusern angesteckt worden, fast immer seien es sehr teure Modelle gewesen, sagte Widenhorn. In vier Fällen habe es in kurzer Zeit an mehr als einem Ort gebrannt. „Weitere Anschläge können wir nicht ausschließen.“

Die Ludwigsburger Feuerwehr schickt deshalb mittlerweile grundsätzlich mehr Kräfte als gewöhnlich zu Autobränden. „Jeder Autobrand ist derzeit bei uns ein Vollalarm“, sagt der Ludwigsburger Kreisbrandmeister Andy Dorroch. Denn die gezielt gelegten Feuer könnten auf Gebäude übergreifen. Und die Polizei habe die Zahl der Streifen in der Nähe von Autohäusern erhöht, betonte Widenhorn.

Das sei zwar sinnvoll, könne neue Anschläge aber auch nicht verhindern, glaubt Torsten Treiber von der Kfz-Innung der Region Stuttgart. „Die Autohändler sind wütend und ein bisschen hilflos“. Die Schäden seien teuer, zudem drohten die Versicherungspolicen zu steigen. Aber einen großen Parkplatz könne man nachts einfach kaum überwachen. Die Händler würden dennoch das Möglichste tun und verstärkt Kameras installieren - um abzuschrecken und um den Täter sobald wie möglich zu fassen.