Laut dem Bedarfsplan der Feuerwehr für die Jahre 2020 bis 2025 braucht die Feuerwehrabteilung Schömberg ein Tanklöschfahrzeug mit einem Fassungsvermögen von 3000 Liter. Doch im Gemeinderat gibt es darüber noch Diskussionsbedarf. Strittig ist der Zeitpunkt des Kaufs.
Im Dezember stand der Kauf eines Tanklöschfahrzeugs mit einem Fassungsvermögen von 3000 Liter Wasser (TLF 3000) für die Feuerwehrabteilung Schömberg auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Solche Fahrzeuge ermöglichen mit ihrem großen Wassertank und ihrer fest eingebauten sowie an den Tank angeschlossenen Pumpe ein schnelles Bekämpfen von Bränden. Das Fahrzeug ist speziell für Einsätze in unerschlossenen und unzugänglichen Gebieten geeignet.
Außerdem ist es eine wichtige Reserve, wenn nicht genug Löschwasser zur Verfügung steht. 90 Prozent der Fläche von Schömberg besteht aus Wald- (74 Prozent) und landwirtschaftlichen Flächen (16 Prozent). Dies sind fast 34 Quadratkilometer, wie im Bedarfsplan zu lesen ist. Vor allem Flächen- und Waldbrände sind im Gegensatz zu Wohnungsbränden nicht auf einen bestimmten Ort begrenzt. Das Fahrzeug sollte 440 000 Euro kosten. Es lag ein Zuschussbescheid in Höhe von 80 000 Euro vor.
Kein „Exotenauto“
Trotzdem stimmten seinerzeit die UWV- und die MUZ-Fraktion gegen den Kauf. Gerold Kraft (UWV) und Jan Neuweiler (MUZ) sprachen sich in der Diskussion für eine Verschiebung aus. Ein Argument waren die Kosten. CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger machte sich dagegen für den sofortigen Kauf stark. Er sagte, dass ein solches Fahrzeug alles andere als ein „Exotenauto“ sei. Dabei verwies er auf den Feuerwehrbedarfsplan. Doch es half nichts. UWV- und MUZ-Fraktion blieben bei ihrer Meinung. Bürgermeister Matthias Leyn und die CDU-Fraktion wurden überstimmt.
Sparsam handeln
In der jüngsten Gemeinderatssitzung stand der Kauf des TLF 3000 erneut auf der Tagesordnung. Es ging um einen Antrag der MUZ- und UWV-Fraktion. Dabei stellten beide Fraktionen die Notwendigkeit dieses Tanklöschfahrzeugs nicht infrage. Momentan habe die Feuerwehrabteilung Schömberg mit zwei Fahrzeugen (Löschfahrzeug 16/12 mit 2000 Liter und Hilfsgruppenlöschfahrzeug 20 mit 1600 Liter) 3600 Liter Löschwasser zur Verfügung. Käme das TLF 3000 hinzu, stünden sogar 6300 Liter zur Verfügung. Gleichzeitig ein TLF 3000 und ein Löschfahrzeug (LF 16/12 mit 2000 Liter) Fassungsvermögen vorzuhalten, stelle eine „einsatztaktische Überschneidung“ dar, heißt es in dem Antrag. Eine Gemeinde müsse auch sparsam und wirtschaftlich handeln. Deshalb soll der Kauf des TLF 3000 mit einem Mittleren Löschfahrzeug (MLF) gekoppelt werden. Das MLF soll das LF 16/12 ersetzen.
Die Verwaltung und die CDU-Fraktion plädierten im Dezember dafür, angesichts des Zuschussbescheids das TLF 3000 schon jetzt zu kaufen, da die Gemeinde nicht wisse, wie es später mit Zuschüssen aussehe.
In der jüngsten Ratssitzung kam es aber nicht zur Abstimmung. Gemeinderat Jan Neuweiler (MUZ) stellte den Antrag, die Abstimmung über das Fahrzeug zu verschieben. Es soll Gespräche mit der Feuerwehr geben.
Schömbergs Bürgermeister Matthias Leyn plädierte dafür, auch noch den Kreisbrandmeister hinzuzuziehen. Bei vier Enthaltungen stimmte der Gemeinderat für die Verschiebung der Abstimmung.