Im April 2011 hatte der Brandanschlag auf Ausländer in Winterbach den Rems-Murr-Kreis erschüttert. Foto: dpa

Im zweiten Prozess um den Angriff einer rechtsextremen Gruppe auf Migranten in Winterbach hat ein Angeklagter sieben mögliche Täter benannt.

Stuttgart/Winterbach - Im zweiten Prozess um den Angriff einer rechtsextremen Gruppe auf Migranten in Winterbach hat ein Angeklagter sieben mögliche Täter benannt. Rund ein halbes Jahr nach dem Prozessauftakt ließ er am Donnerstag im Stuttgarter Landgericht durch seinen Anwalt erklären, er sei hinter diesen Männern her in Richtung Tatort gelaufen. Sie hätten ausländerfeindliche Parolen gebrüllt. Weil er zu betrunken gewesen sei und den Anschluss verloren habe, sei er umgekehrt. Was danach passiert sei, wisse er nicht. Inzwischen habe er der Szene abgeschworen.

In dem Verfahren müssen sich elf Männer und eine Frau unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Bei der Hass-Jagd am 10. April 2011 ging eine Gartenhütte in Flammen auf, in die sich fünf Männer mit ausländischen Wurzeln geflüchtet hatten. Sie erlitten unter anderem Rauchvergiftungen. Im ersten Verfahren hatte das Landgericht zwei Männer wegen gefährlicher Körperverletzung zu je zwei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt.

Die Verteidiger stellten am Donnerstag etliche weitere Beweisanträge. Unter anderem forderten sie, die Präsidentin des Landesamts für Verfassungsschutz als Zeugin zu vernehmen - wegen „zahlreicher V-Leute“, die sich laut einem Anwalt an dem Abend unter den Rechtsextremen befunden haben sollen.