Ein Mehrfamilienhaus in Altensteig musste wegen eines Brandes in der Tiefgarage evakuiert werden. Foto: Waldemar Gress / EinsatzReport24

72 Menschen musste die Feuerwehr am Montagabend in Altensteig-Wart in Sicherheit bringen. In der Tiefgarage des Mehrfamilienhauses brannten drei Autos aus, zahlreiche weitere wurden beschädigt. Dichter Qualm zog durch das gesamte Gebäude. Drei Personen wurden verletzt, darunter ein Feuerwehrmann.

Gegen 22.40 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Während der Löscharbeiten in der Wildbader Straße mussten 72 Bewohner in Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Rettungsdienst in ein nahegelegenes Feuerwehrhaus gebracht werden. Dort wurden sie durch Rettungskräfte, Notärzte und Notfallseelsorger betreut. 

 

Weiterhin waren Vertreter der Gemeinde vor Ort. Für die Unterbringung der Betroffenen öffnete die Stadt Altensteig die Markgrafenhalle, in der 80 Feldbetten aufgebaut wurden. 44 Personen nutzten das Angebot, die Übrigen kamen privat unter.

Mit insgesamt 25 Fahrzeugen und 98 Brandschutzkräften aus Altensteig, Wart, Spielberg, Walddorf und Calw waren die Feuerwehren im Einsatz. Zusätzlich wurde das mit Turbinen beladene Lüftungsunterstützungsfahrzeug LUF 60 aus Tübingen alarmiert. Die Feuerwehr kontrollierte mittels Drehleiter die einzelnen Balkone an dem Mehrfamilienhaus nach eventuell unbemerkten, vielleicht bewusstlosen Personen.

Auch der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot vor Ort. Neun Rettungswagen, vier Notärzte sowie die Bereitschaft des Ortsvereins Altensteig standen bereit. Die Integrierte Leitstelle löste zudem Ringalarm für den Rettungsdienst aus, sodass auch Fahrzeuge aus Mittelbaden alarmiert wurden – diese kamen jedoch nicht mehr zum Einsatz.

Zwei Verletzte

Eine Frau wurde infolge von Rauchgasen verletzt, ein Angehöriger der Feuerwehr zog sich ebenfalls eine leichte Schnittverletzung zu. Die psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) war mit neun Kräften vor Ort, um Betroffene und Einsatzkräfte zu betreuen.

Gegen 0.30 Uhr war das Feuer gelöscht. Belüftung, Überwachung eventueller Glutnester, Kontrolle mit der Wärmebildkamera und Brandschutzwache zogen sich bis in den frühen Morgen gegen 5 Uhr. 

Hoher Sachschaden

Am Mehrfamilienhaus, in der Tiefgarage und an mehreren Fahrzeugen entstand nach erster Einschätzung ein erheblicher Sachschaden, welcher noch nicht genau beziffert werden kann. Er dürfte sich jedoch auf einen hohen sechsstelligen Betrag belaufen.

Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Offenbar war ein Defekt an einem in der Garage geparkten Fahrzeug Grund für das Feuer. Derzeit liegen keine Hinweise auf Brandstiftung vor. Ein Elektrofahrzeug war laut Angaben der Feuerwehr nicht in der Tiefgarage abgestellt.