Offene Flammen schlagen aus dem Gebäude. Foto: Klormann

Eine Schreinerei in Simmozheim ist am frühen Donnerstagnachmittag komplett ausgebrannt. Nach ersten Schätzungen geht der Schaden in die Millionen.

Als gegen 12.50 Uhr der erste Alarm eingeht, reagiert die Simmozheimer Feuerwehr denkbar schnell. Nur vier Minuten später rücken die Einsatzkräfte aus, um 12.57 Uhr sind sie vor Ort. Zu diesem Zeitpunkt schlagen bereits 20 bis 25 Meter hohe Flammen aus dem Gebäude der Schreinerei Neufeld, der hintere Teil des Bauwerks steht im Vollbrand, berichtet Simmozheims Kommandant Bernd Robertz im Gespräch mit unserer Redaktion. Robertz ist an diesem Tag Leiter des Großeinsatzes.

Insgesamt rund 100 Feuerwehrleute der Wehren Simmozheim, Althengstett, Ostelsheim, Gechingen und Calw werden es am Ende sein, die mit 17 Fahrzeugen zum Ort des Geschehens eilen. Dazu etwa 15 Kräfte des Rettungsdienstes sowie drei Polizisten. Auch die EnBW ist vor Ort, um das betroffene Gebäude vom Stromnetz zu trennen.

Bei Umgebungsgebäude schmilzt schon der Türgriff

Als die Einsatzkräfte eintreffen, ist immerhin niemand mehr in der Schreinerei. Auch Verletzte, so der Stand am frühen Nachmittag, gab es offenbar keine. Der zunächst ins Auge gefasste Plan, immerhin einen Teil der Halle vor den Flammen zu schützen, scheitert. Stattdessen müssen die Umgebungsgebäude geschützt werden, um nicht ebenfalls vom Feuer erfasst zu werden. In direkter Nachbarschaft der Schreinerei befindet sich auch das bekannte Lokal Mönchwasen, das jedoch nicht in Gefahr gerät – der Wind, der dicken, schwarzen Rauch durch die Luft schiebt, weht in die andere Richtung. Dort wiederum ist es so heiß, dass bei einer anderen Halle, die einige Meter entfernt steht, bereits ein Kunststoff-Türgriff schmilzt.

Es bleibt wohl nur der Abriss

Auch die Wasserversorgung gerät an ihre Grenzen; die Leitungen, so erklärt der Einsatzleiter, sind schlicht nicht für diese Mengen gemacht worden. Die Feuerwehr zapft entsprechend mehrere, teils Hunderte Meter entfernte Stellen an.

Das Gebäude, das wird mehr und mehr klar, ist indes durch nichts mehr zu retten. Das hinzugezogene Technische Hilfswerk (THW) fordert wenig später Spezialfahrzeuge aus Stuttgart an. Die Schreinerei muss mindestens in Teilen kontrolliert abgerissen werden, um das Feuer in den Griff zu bekommen.

Die Brandursache bleibt vorläufig unklar. Zur Schadenshöhe wagt die Polizei eine erste, vorsichtige Schätzung: zwischen zwei und drei Millionen Euro.