Seit dieser Nacht ist für die Bewohner dieses Hauses nichts mehr, wie es war. Foto: Andreas Maier

Hoffnung nach dem Feuer: Villingen-Schwenningen zeigt Herz. Wie die Brandopfer aus Mühlhausen schnelle Hilfe erfahren. Eine Geschichte der Solidarität.

Eine Welle der Hilfsbereitschaft rollt durch Villingen-Schwenningen. Die Anteilnahme am Schicksal der Personen, die bei einem verheerenden Brand in Mühlhausen in der Nacht auf den 24. Mai ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben, ist riesig.

 

Für den Stiftungsgründer von Prokids, Joachim Spitz, ist es nicht die erste Aktion dieser Art.

Und doch ist er – mal wieder – überrascht, wie schnell sich das Rad dreht und Menschen aus der gesamten Doppelstadt zusammenstehen, um Einzelnen in Not Geratenen zu helfen. Gelebte Solidarität, die sich jetzt auf einem Bankkonto niederschlägt.

Nach dem Brand zur Prüfung?

Der Unternehmer Joachim Spitz und Oberbürgermeister Jürgen Roth haben am Wochenende blitzschnell gehandelt. Der Rauch über der Brandruine hatte sich gerade erst verzogen, da bereiteten sie schon die Grundlage für eine Hilfsaktion.

Joachim Spitz richtete ein Spendenkonto für die Betroffenen ein, die beiden riefen die Bürger zu Spenden auf, und auch ganz praktische erste Hilfe wurde geleistet, denn: Auch die Schulsachen der Kinder waren in Flammen aufgegangen. Flux wurde ganz unbürokratisch aus dem Fundus von Prokids für Ersatz gesorgt, so dass die Kinder bereits am Montagmorgen sogar wieder mit dem Notwendigsten für den Schulalltag gerüstet waren. Besonders tragisch: Eines der vom Brand betroffenen Kinder wäre am Montag eigentlich in die Abschlussprüfungen an ihrer Schule gestartet – „man hat versucht, das zu verschieben“, erzählte Joachim Spitz im Gespräch mit unserer Redaktion.

Andreas Kohler hält Fäden in der Hand

„Geld geht ein, Wohnungen werden nach und nach angeboten“, erzählt ein dankbarer Stiftungsgründer darüber hinaus. Bereits am Sonntag, nachdem die Berichterstattung über die Spendensammlung von Prokids veröffentlicht worden war, tat sich etwas.

Eine Vermieterin von Monteurwohnungen bot Unterkünfte an, auch weitere Helfer wollten Wohnräume zur Verfügung stellen – sowohl in Schwenningen als auch in Mühlhausen können die Brandopfer offenbar neue Bleiben finden. Alle potenziellen neuen Adressen wurden am Montag an den stellvertretenden Bezirksbeiratsvorsitzenden in Mühlhausen, Andreas Kohler, gemeldet, der nun die weitere Koordination vor Ort übernimmt. Nach und nach wird geklärt, ob die angebotenen Unterkünfte am Ende zu den Bedürfnissen passen oder ein weiterer Suchlauf gestartet werden muss.

Hilfe

Finanzielle Unterstützung
Ein Spendenkonto bei der Volksbank Schwarzwald Donau Neckar ist eingerichtet: Betreff: „Brandopfer Mühlhausen“; IBAN: DE88 6439 0130 0000 0590 21; BIC: GEMODES 1 TUT.

Unterbringung
Die Bewohner des Brandhauses suchen Wohnungen. Wer helfen kann oder Tipps hat, kann sich bei der Prokids-Stiftung melden per E-Mail js@prokids-stiftung.de.