Sieben Vereine aus Bräunlingen und Döggingen erhalten Zuschüsse aus dem Hilfsfonds, der von Bürgermeister Micha Bächle initiiert wurde. Die Höhe orientiert sich an den laufenden Ausgaben des jeweiligen VereinsFotos: Moritz Foto: Schwarzwälder Bote

Vereinsleben: Kaum Einnahmen wegen der Corona-Pandemie / Bräunlinger Hilfsfonds hilft Clubs beim Überbrücken

Die Corona-Krise hat die Vereine hart getroffen: Das Vereinsleben ist weitgehend zum Erliegen gekommen, Feste und Veranstaltungen, die eine wichtige Einnahmequelle darstellen, können nicht stattfinden.

Bräunlingen. Deshalb wurde auf Anregung von Bürgermeister Micha Bächle ein Hilfsfonds eingerichtet, dessen Gelder den Vereinen nun zur Verfügung stehen.

Eigentlich wäre Sportfest

"Eigentlich hätten wir heute mit den Aufbauarbeiten für unser Sportfest am Wochenende begonnen", sagt Simon Hutmacher vom SV Döggingen. Doch durch die Corona-Pandemie ist alles anders gekommen. Zahlreiche Veranstaltungen mussten abgesagt werden, was nicht nur dem Vereinsleben schwer zusetzt, sondern vor allem ein großes Loch in die Kassen reißt: "Uns sind im Prinzip alle Einnahmen weggebrochen, während viele Fixkosten weiterlaufen", erklärt Christian Rieple vom Musikverein Döggingen. Waldfest und Konzert mussten abgesagt werden und ob an Weihnachten ein Theaterstück aufgeführt werden kann, steht noch in den Sternen. Umso mehr freuen sich die sieben Bräunlinger Vereine über insgesamt 12 500 Euro, die nun aus dem Hilfsfonds in die Vereinskassen fließen, und diesen ein wenig Erleichterung bringen. Besonders hoch seien die Zuschüsse für den SV Döggingen und den FC Bräunlingen ausgefallen, so Bürgermeister Bächle, "weil sie die höchsten laufenden Ausgaben haben". Nicht nur müssen die Anlagen in Schuss gehalten, der Rasen gemäht und Trikots bezahlt werden. Mit der langsamen Wiederaufnahme des Spielbetriebs werden Personalkosten für die aktiven Trainer fällig, so Simon Hutmacher: "Sportvereine schaffen es einfach nicht mehr, diese Leute ehrenamtlich zu halten. Unsere Jugendmannschaften werden zwar noch im Ehrenamt betreut, aber die aktiven Trainer muss man bezahlen." 3095 Euro hat der Verein zur Unterstützung erhalten.

Vor ähnlichen Herausforderungen steht der FC Bräunlingen, der zugleich einen Kredit abzahlen muss. Er erhält 3095 Euro. Um das Training für maximal 20 Personen und den Spielbetrieb bewerkstelligen zu können, sehen sich die Verantwortlichen zudem mit einem Berg administrativer Aufgaben konfrontiert: "Wenn der Verein für die ganze Arbeit jemanden einstellen müsste, könnte er dichtmachen", so der Vorsitzende Patrick Gemeinder.

Hauser will E-Piano kaufen

Mit 1500 Euro fällt die Hilfszahlung beim Männergesangsverein Bräunlingen zwar etwas geringer aus, doch "die Freude ist bei uns groß", meint Bernhard Hauser. Mit dem Geld will er den Dirigenten bezahlen. Normalerweise hätte der Verein einen Großteil seiner Ausgaben durch Bewirtungsaufträge gedeckt. "Ohne sie sind unsere Rücklagen schnell aufgebraucht", sagt der 65-Jährige. Gleichzeitig fehlt das Beisammensein: "Die meisten Mitglieder sind über 70 Jahre alt. Für manche ist es die einzige Möglichkeit, unter Leute zu kommen." Hauser will die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Mitglieder noch diesen Sommer gemeinsam proben können – im Freien und mit Abstand. Dafür will er ein E-Piano anschaffen. Nicht mit dem Geld des Fonds, sondern aus eigener Tasche.

Initiiert von Bürgermeister Micha Bächle haben die Sparkasse und Sparkassenstiftung Donaueschingen, die Volksbank-Raiffeisen-Banken und die Bürgerstiftung Bräunlingen einen Hilfsfond für die Bräunlinger Vereine eingerichtet. Einen Zuschuss von 500 bis 2500 Euro erhalten die Vereine von den Banken, wobei sich die Höhe vor allem an den laufenden Ausgaben des jeweiligen Vereins orientiere, wie Bächle erklärt. Hinzu kommen von der Bürgerstiftung fünf Euro für jeden Jugendlichen, der in den Vereinen betreut wird. Von der Unterstützung profitieren in Döggingen der Sport- und der Musikverein sowie in Bräunlingen der Männergesangs-, der Fußball-, der Tischtennis- und der Naturfreundeverein. Auch der Schachclub darf sich über eine Finanzspritze freuen.

Initiiert von Bürgermeister Micha Bächle haben die Sparkasse und Sparkassenstiftung Donaueschingen, die Volksbank-Raiffeisen-Banken und die Bürgerstiftung Bräunlingen einen Hilfsfond für die Bräunlinger Vereine eingerichtet. Einen Zuschuss von 500 bis 2500 Euro erhalten die Vereine von den Banken, wobei sich die Höhe vor allem an den laufenden Ausgaben des jeweiligen Vereins orientiere, wie Bächle erklärt. Hinzu kommen von der Bürgerstiftung 5 Euro für jeden Jugendlichen, der in den Vereinen betreut wird. Von der Unterstützung profitieren in Döggingen der Sport- und der Musikverein sowie in Bräunlinger der Männergesang-, der Fußball-, der Tischtennis- und der Naturfreundeverein. Auch der Schachclub darf sich über eine Finanzspritze freuen.