Heute steht im Heidenlochweg auf dem ehemaligen Grundstück Mantel ein schmuckes Einfamilienhaus. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder Bote

Katastrophe: Anwesen Mantel brannte vor 25 Jahren vollständig ab / Aus Ruine entstand Einfamilienhaus

Eine Brandkatastrophe jährt sich an diesem Wochenende zum 25. Mal. In der Nacht zum 13. Januar 1994 brannte im Heidenlochweg in Unterbränd das Anwesen Lothar Mantel vollständig ab.

Bräunlingen-Unterbränd. An dem Gebäude, das zwischen dem Schulhaus und dem Feuerwehrgerätehaus stand, entstand ein Totalschaden in Höhe von umgerechnet 125 000 Euro. Es war bis heute der letzte Vollbrand eines Wohnhauses im Ort. Menschen wurden nicht verletzt.

Tiefrot erleuchtet war Unterbränd, als nachts gegen 2.30 Uhr die Sirene ertönte. Ein Nachbar hatte beim Gang auf die Toilette einen Feuerschein wahrgenommen und umgehend den Feuerwehrkommandanten Werner Bürer aus dem Bett getrommelt. Der alarmierte die Leitstelle in Villingen. Als die Unterbränder Feuerwehrleute eintrafen, brannten das Haus und der Schopf auf der Rückseite bereits lichterloh. Wenig später rückten als Verstärkung aus Bräunlingen zwei Fahrzeuge mit 15 Mann an.

Dach eingeschlagen

Die Brandbekämpfung dauerte bis zum Morgengrauen. Zum Schluss wurde ein Teil des Daches eingeschlagen, um dort die restlichen Glutnester zu bekämpfen. Das Feuer lockte in der Nacht nicht nur diverse Schaulustige an, sondern auch einige Polizeibeamte, die wiederum eifrig Fotos von den Schaulustigen schossen. Die Polizei wollte damals keine Angaben hierzu machen. Es lag aber nahe, dass die Aktion mit einem unbekannten Brandstifter in Verbindung stand, der damals in Donaueschingen sein Unwesen trieb. Die genaue Ursache wurde erst am nächsten Tag ermittelt. Der Hausherr war spät nachts heimgekehrt und nutzte ein seit längerem nicht mehr benutztes Plumpsklo, um dort noch in Ruhe eine Zigarette zu rauchen, die er dann in dem Klo entsorgte.

Die Naturtoilette war allerdings schon ziemlich ausgetrocknet. Dabei entstand ein Schwelbrand, der sich allmählich im Haus nach oben fraß.

Die beiden Hausbewohner konnten das Gebäude unbeschadet verlassen. Die Ruine wurde später abgerissen und das Grundstück verkauft. Heute steht dort ein Einfamilienhaus. Lothar Mantel verstarb vor einigen Jahren im Pflegeheim in Hüfingen, seine Frau war wenige Jahre nach dem Feuer bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

Insgesamt fünf Gebäude in Unterbränd fielen seit dem Zweiten Weltkrieg einem Feuer zum Opfer. Am 3. Dezember 1946 brannte der Hof von Ernst Bürer in der heutigen Buckbergstraße nieder, er wurde später in der Hirschmoosstraße neu errichtet. Das Anwesen Johann Müller in der Kapellenstraße wurde nach dem Brand vom 23. Januar 1949 nebenan in der Mühlenstraße wieder aufgebaut. Der Hof von Elsa Scholl brannte am 5. Mai 1953 ab. Um ein Haar hätte das neu errichtete Gebäude dann am 14. März 1965 beim Brand der benachbarten Schreinerei Anton Mantel wieder Feuer gefangen. Doch das konnte die Unterbränder Feuerwehr verhindern. Vom Anwesen Mantel indes blieben nur rauchende Trümmer.