Sie genießt das Zeltlager 2020 trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, die es wegen der Pandemie gibt: Die Zeltlager-Gruppe mit Teilnehmern im Alter von zehn bis 13 Jahren.Fotos: Seelsorgeeinheit Auf der Baar Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Seelsorgeeinheit zieht positives Fazit / Schutzmaßnahmen trüben die gute Stimmung nicht

Seit 30 Jahren verbringen die Teilnehmer und Leiter des Bräunlinger Zeltlagers jeden Sommer zwölf Tage ohne Strom, fließendes Wasser und jeglichen Luxus in der Natur.

Bräunlingen. Auch die Handys bleiben nach wie vor Zuhause. Jeden Sommer? Ja, richtig! In diesem Jahr waren beim Zeltlager der Seelsorgeeinheit Auf der Baar 108 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 15 Jahren sowie 37 ehrenamtliche Leiter dabei. Darüber informiert die Seelsorgeeinheit in einer Pressemitteilung. Es gab drei zeitlich parallele Freizeiten.

Während die meisten Träger von Kinder- und Jugendfreizeiten ihre Zeltlager bereits im Frühjahr abgesagt hatten, hielten die Bräunlinger an ihrem Herzensprojekt fest. Besonders in diesem Jahr, das geprägt ist von Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen, wollten die Leiter den Kindern zwei Wochen inmitten der Natur und abseits ihres Alltags ermöglichen.

Um das Abenteuer Zeltlager realisieren zu können, mussten die Hauptverantwortlichen Christian Rieple, Simon Fahl und Leonie Dieterle eine intensive Vorbereitung bestreiten.

Voraussetzung für Zeltlager während Corona ist unter anderem die Erstellung eines Hygienekonzeptes und eines Ausbruchmanagement-Plans. Der gesamte Lager-Alltag musste kleinteilig geregelt und alle Eventualitäten mussten im Voraus durchdacht werden, um im Falle eines Corona-Ausbruchs sofort reagieren zu können.

Unterstützt wurden die Hauptverantwortlichen in der Vorbereitung von einem Team aus ehemaligen erfahrenen Lagerleitern, wie die Seelsorgeeinheit weiter berichtet.

Die anfänglichen Bedenken, ob das Lager unter Corona-Bedingungen noch immer das sein würde, was die Bräunlinger kennen und lieben, haben sich schnell gelegt. Zwar mussten sich alle an Regeln halten und es gab zahlreiche Veränderungen, dennoch stand dem Spaß und der Ausgelassenheit nichts im Weg. Die positive Resonanz der Kinder und Eltern sowie das Fazit der Lagerleiter sind eindeutig: Das Zeltlager 2020 bleibt unvergesslich.

In einem der traditionellen Lagerfeuer-Lieder heißt es: "Dein kleiner Mut hilft allen weiter, weil täglich Mut vonnöten ist." In der aktuell schwierigen Situation möchten die Bräunlinger auch anderen Trägern von Kinder- und Jugendfreizeiten Mut machen, ihre Veranstaltungen wieder aufzunehmen. Denn das Fazit der Organisatoren der Seelsorgeeinheit nach dem Kinderzeltlager lautet: Auch trotz Corona können mit der richtigen Vorbereitung und Kontakt zu Ordnungs- und Gesundheitsämtern tolle Freizeiten gelingen.

Beim Lagerleben sind die Teilnehmer angehalten, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Geboten wird ein Kontrast zum Alltag: zum Beispiel durch den Verzicht auf das Handy. Mitunter seien die Eltern da skeptischer als ihre Kinder, sagte schon im vergangenen Jahr Leonie Dieterle. Seit 2012 ist sie als Leiterin beim Kinderzeltlager dabei. Das Bräunlinger Kinderzeltlager der Seelsorgeeinheit Auf der Baar gibt es jährlich seit 1991, stets während der Sommerferien.