Auf der Hüfinger Straße werden durch die Verkehrszählungen die größten Belastungen in Bräunlingen festgestellt. Mehr als 10 000 Fahrzeuge fahren in 24 Stunden entlang. Fotos: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Zählung: Autos auf Donaueschinger Straße oft zu schnell / Der meiste Verkehr fließt über die Hüfinger Straße

Wo in der Stadt fließen die größten Verkehrsströme, gibt es genügend Parkplätze und wo drücken die Autofahrer zu kräftig aufs Gaspedal?

Bräunlingen (guy). All diese Themen und etliche weitere rund um das Schlagwort Verkehr stehen derzeit in Bräunlingen im Fokus. Die Stadt arbeitet gemeinsam mit einem externen Planungsbüros an der Erstellung eines Mobilitätskonzeptes für die Zähringerstadt.

Mit 84 Sachen durch 30er-Bereich: Verkehrsplaner Florian Krentel hat den Stadträten dazu die ersten Daten aus den dafür notwendigen Verkehrszählungen präsentiert. Dabei gab es auch negative Überraschungen für Verwaltung und Stadträte. Besonders durch jene Werte, die das Landratsamt durch eine verdeckte Geschwindigkeitskontrolle an der Donaueschinger Straße beim Bahnhof ermitteln konnte. "Rund 30 Prozent aller Autofahrer, die von der Donaueschinger Straße nach Bräunlingen hineinfahren, sind dort zu schnell unterwegs", erklärte Krentel. "Das ist ein deutlicher Wert und laut Landratsamt besteht dort Handlungsbedarf." Bei erlaubten 30 Kilometern pro Stunde habe man bei einem Fahrer eine Geschwindigkeit von 84 Kilometern pro Stunde gemessen. Es gebe in diesem Bereich viele mögliche Optionen zu diskutieren: Vielleicht einen Blitzer, eine Verschiebung des Ortsschildes oder anderes: "Wir werden dazu mit dem Landratsamt in Kontakt treten", so Bürgermeister Micha Bächle.

Situation am Bahnhof: Die höchste Verkehrsfrequenz konnten die Planer an der Hüfinger Straße messen. Innerhalb von 24 Stunden sind dort mehr als 10 000 Fahrzeuge unterwegs. "Die größte Belastung herrscht entlang der Landesstraße", so Planer Krentel. Die meisten Fußgänger sind hingegen am Zebrastreifen des Bahnhofs unterwegs, und zwar hauptsächlich in den Zeiten von 7 bis 8 Uhr und von 16 bis 17 Uhr. "An diese Stelle müsste eine Fußgängersignalanlage hin", sagte Döggingens Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher.

Wie genau die Maßnahmen zu den verschiedenen Bereichen aussehen, werde den Räten im September präsentiert. Jeweils mit einem Kostenplan und entsprechend der gesetzlichen Rahmenbedingungen. "Bei gewissen Geschwindigkeiten wird jedoch tatsächlich eine entsprechende Querungshilfe notwendig", sagte der Planer. Berücksichtig werden sollte bei der Bahnhofssituation auch der Radweg, gab Berthold Geyer von der Gruppe 84 zu bedenken: "Er endet hier an einer idiotischen Stelle. Dort gibt es Bus- und Werksverkehr, sowie viele Fußgänger." Ebenso müsse hier an die neu hinzukommenden Bewohner des Baugebietes Bregenberg gedacht werden: "Es werden zwangsläufig mehr Fußgänger hier sein, wenn das Wohngebiet fertig ist", so Armin Ewald, FDP.

Parksituation: Florian Krentel stellte in einer Zusammenfassung mehrere Punkte vor, die besonders aufgefallen seien: "Bisher gibt es abseits der klassischen Straßen im Kernort keine Zone 30." Verwirrend sei die Parksituation in der Stadt: "Für eine Stadt dieser Größenordnung gibt es eine Vielzahl von Parkmöglichkeiten. Die sind allerdings sehr verteilt", so der Planer. "Es gibt Hinweise auf Parkplätze, die in eine Richtung führen. Der konkrete Hinweis fehlt dann allerdings. Die Plätze sind dann entlang der Straße", so Krentel. In der Kirchstraße habe er selbst sich auch gefragt, ob der Platz Privatbesitz sei, ob man dort überhaupt parken dürfe. "Das nicht geregelte Parken sorgt dort für Unsicherheiten." In der Theorie regele man das anders: "Plätze als komprimierte Flächen gezielt ausweisen." Über die Berücksichtigung des Busverkehrs, eine Lösung für den Verkehr an der Schule und die Parksituation bei der Stadthalle hatten die Räte noch weitere Anregungen für das Konzept.

Stadthalle: Hier solle man nach einer Lösung für das Parkproblem suchen, sagte SPD-Stadtrat Peter Ebnet.

Schule: Wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen, seien viele zu schnell unterwegs. Hier müsse etwas gemacht werden, findet FDP-Sprecher Lorenz Neininger.

Wohlfühlcharakter: Wie dieser in der Bräunlinger Innenstadt durch Verkehr und Lärm beeinflusst werde, erkundigte sich CDU-Sprecher Michael Gut.

Busverkehr: Der wäre für Berthold Geyer, Sprecher der Gruppe 84, ein Thema. Gerade unter dem Gesichtspunkt, wie er sich an vielen Stellen in der Stadt eingespielt habe, oder eben nicht.

Breisgau-S-Bahn: Wenn die Elektrifizierung abgeschlossen sei, ergebe sich am Bahnhof eine andere Situation, so CDU-Stadtrat Hannes Wehinger.

Geschwindigkeit: Ist eine Zone 40 in der Innenstadt möglich, um rollenden Verkehr zu gewährleisten, fragte SPD-Sprecher Clemens Fahl.