Sie sind bereit für den Ansturm der Obstliebhaber. Alexander Misok (links) und Bürgermeister Micha Bächle haben einen Apfelbaum im Bereich des Löwenkreisels mit einem gelben Band markiert. Das bedeutet, jeder darf sich an den Früchten des Baums bedienen.Fotos: Wursthorn Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Bräunlingen ist Vorreiter

Donaueschingen/Bräunlingen/Hüfingen (wur). Wohin mit den Unmengen von Obst, das in der Erntezeit an den Zweigen hängt oder unter den Bäumen als Fallobst verfault? Die Kommunen gehen unterschiedlich an das Thema heran. So gibt es beispielsweise die Aktion "Gelbes Band", die das Obst an den Bäumen zur privaten Abernten kennzeichnet. Sie wäre vielleicht im nächsten Jahr in Hüfingen ein Thema, sagt Hauptamtsleiter Horst Vetter. Gegenwärtig empfiehlt er eher das gemeinsame Projekt "Streuobstschorle" des Landschaftserhaltungsverbands und der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen. Streuobst wird über Marktpreis angekauft und in Schorle abgefüllt. Teile des Verkaufserlöses fließen in den Erhalt von Streuobstwiesen.

Bräunlingen arbeitet schon seit Jahrzehnten mit Patenschaften. "Die Pflege wird von einem Paten übernommen, dafür hat der den Nießbrauch", sagt Alexander Misok aus dem Stadtbauamt. Somit sei einigermaßen sichergestellt, dass die Pflege gewährleistet ist. Weitere Streuobstwiesen werden über Ökokontomaßnahmen nach ähnlichem Prinzip umgetrieben. Wer den Pflegevertrag mit der Stadt habe, habe auch den Nutzen. Jüngst haben Bürgermeister Micha Bächle und Misok im Bereich des Löwenkreisels sechs Äpfel-, Birnen- und Zwetschgenbäumen zur Nutzung freigegeben. Gesucht werden zudem Paten, die sich um die Pflege der Bäume kümmern. Der bisherige Pate hat die Pflege aufgegeben.

In Donaueschingen sind lediglich die Obstbäume in Aasen für das Projekt "Streuobstschorle" reserviert. Andernorts dürfen die Bürger das Obst von städtischen Obstbäumen ernten, sagt Rathaussprecherin Beatrix Grüninger. Diese Bäume stehen überwiegend an Feld-, Wirtschaftswegen oder am Rand von Baugebieten wie etwa an der sogenannten "Obstlerallee", dem Sandweg zwischen den Gebieten "Bühlstraße" und "Auf der Staig" oder an der Alten Wolterdinger Straße. Durchaus praktisch sei die Idee mit dem gelben Band, sagt Grüninger. Ein Großteil sei aber schon abgeerntet.