Je eine Stieleiche und Douglasie wurden am Beginn der Marquardswiesen gepflanzt (von rechts): Bürgermeister Micha Bächle, Vorstadtbubenpräsident Matthias Reichmann und Förster Reinhard Merz sowie ein Teil der Vorstadtbuben. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Pflanzaktion: Einsatz der Spenden von Almabtriebsparty / 400 Douglasien bereichern Bestand

"Wir reden nicht, wir handeln": Unter diesem Motto spendeten die Bräunlinger Vorstadtbuben (Vorstadtbubä) 400 Douglasienbäume für eine umfangreiche Baumpflanzaktion, die bei der Fohlenweidehütte den Baumbestand bereichern soll.

Bräunlingen. Eigentlich wollten die Initiatoren die neuen Bäume am vergangenen Samstag pflanzen. Doch auch aufgrund der Coronaregeln erfolgte nur eine symbolische Pflanzenübergabe mit einer Stieleiche und einer Douglasie am Beginn der Marquardswiesen neben der Weinstubenbrücke, mit dabei waren Bürgermeister Micha Bächle, Förster Reinhard Merz und eine begrenzte Teilnehmerzahl. Die städtischen Waldarbeiter werden in den kommenden Tagen die Bäume an der Fohlenweidehütte einpflanzen. Zuerst war geplant, auf dem Ottilienberg eine Linde zu setzen, doch die Schaffung des notwendigen Freiraumes wäre unverhältnismäßig gewesen. So habe man sich für einen Standort der Stieleiche sowie einer Douglasie bei der Weinstubenbrücke entschieden.

Bei der Aktion für den Umweltschutz im Rahmen der Almabtriebsparty 2019 im Bregtäler wurde um Spenden für ein Umweltprojekt in Bräunlingen geworben, was guten Anklang fand. Mehr als 1000 Euro Spenden haben nun ermöglicht, eine umfangreiche Baumpflanzaktion bei der Fohlenweidehütte zusammen mit dem Bräunlinger Förster Reinhard Merz zu initiieren. "Wir haben uns alle darüber sehr gefreut, dass es nun möglich wurde, über 400 Bäume zu pflanzen, für deren weitere Pflege wir die Patenschaft übernommen haben" sagte Vorstadtbubenpräsident Matthias Reichmann. Im kommenden Jahr nach der Coronapause ist für die Spender der Almabtriebsparty 2019 bei der Fohlenweidehütte als Dank ein offener Tag geplant.

Bürgermeister Micha Bächle lobte die Pflanzaktion: "Herzlichen Dank für die großzügige Unterstützung und Ihr Engagement für unseren Stadtwald, was mich sehr freut", sagte Bächle bei der symbolischen Pflanzung am Rande der Marquardswiesen. Er lobte die Spendenbereitschaft der Partygäste, die durch den Almabtrieb 2019 möglich wurde. Bächle bedauerte, wie auch die Vorstadtbuben, dass wegen Corona dieses Jahr kein Almabtrieb, der am Samstag geplant war, möglich war. Bächle ging kurz auf den Verkauf des Bregtälers, dem Stammlokal der Vorstadtbuben, ein und sprach die Hoffnung aus, dass in Zukunft nach Corona "in anderen Formen" der Almabtrieb, sowie der Rieswelleball wieder möglich sein werden.

Die Vorstadtbuben sind kein Verein, sondern eine lose Gemeinschaft, die in der Regel im Bereich unterhalb des Städtles wohnten, in unterschiedlichen Vereinen und Gruppen aktiv mit dabei sind und sich meist schon seit der Schulzeit kennen. Sie treffen sich im Bregtäler, die Gemütlichkeit und die Pflege der Kameradschaft stehen im Vordergrund. Ab und zu gab es bisher auch schon einige viel gelobte Gemeinschaftsaktionen, darunter die Säuberung des Ottilienberges von Fallholz und Unrat. "Die lose Gemeinschaft hat mit der Narrenzunft, den Rieswellemachern oder den Urhexen nichts zu tun", erklärte Matthias Reichmann. Natürlich sind die meisten der Vorstadtbuben auch in der Fasnetzeit aktiv mit dabei, jedoch innerhalb anderer Gruppen. "So kamen wir vor einigen Jahren auf die Idee, ab dem Jahr 2017 einen Almabtrieb zu organisieren, der zu einem Volltreffen an Gaudi und Unterhaltsamkeit wurde". Das Event ist sofort in die Reihe der gerne besuchten Freizeitveranstaltungen in der Zähringerstadt aufgenommen worden. Reichmann bestätigte, dass es in Zukunft nach Corona wieder einen Almabtrieb der Vorstadtbuben mit Party geben wird. Zwar in einer neuen Form, doch mit der gleichen tollen Stimmung mit Gaudi-Charakter.

Im Bräunlinger Wald stehen rund 70 Prozent Fichtenbäume und auch Kieferbäume, aufgrund des Klimawandels werden vermehrt schnell wachsende Bäume wie die Douglasie gepflanzt. Die Stadt ist mit ihrem 2200 Hektar großen Wald einer der größten Waldbesitzer in ganz Südbaden. Revierförster sind Thomas Ekert und Reinhard Merz. Mit dem Forstamt wird der Holzverkauf geregelt. Die Nettoeinnahmen aus dem Wald lagen in den zurückliegenden Jahren oft über einer halben Million Euro.