Foto: Schwarzwälder Bote

Seelsorgeeinheit: Jorgiano dos Santos da Silva ist Nachfolger von Pfarrer Walter Eckert in Bräunlingen

Seit etwas mehr als vier Monaten wohnt Vikar Jorgiano dos Santos da Silva als Nachfolger von Pfarrer Walter Eckert im Bräunlinger Pfarrhaus. Jetzt zieht er eine erste Bilanz.

Bräunlingen. "Ich bin froh, dass ich hier bin und schon nach wenigen Monaten kann ich sagen, ich fühle mich zuhause hier." Nicht nur in den katholischen Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit wurde er herzlich aufgenommen. Viele Bräunlinger sehen Jorgiano als "neuen Bräunlinger Pfarrer", der im Rahmen der Seelsorgeeinheit Auf der Baar zusammen mit Pfarrer Manuel Grimm, der in Hüfingen wohnt, für die Zähringerstadt zuständig ist.

Für gebürtigen Brasilianer passt alles in der Stadtkirche

Wie kam es zum Umzug nach Bräunlingen? "Ich kam nach Bräunlingen durch das Ordinariat Freiburg. Ich war mit meinem Studium und der Promotion über das alte Testament in München fertig und musste eine Entscheidung treffen. In Deutschland bleiben oder zurück nach Brasilien. Mir wurde die Freiheit gegeben, selbst zu entscheiden, und da ich schon 2009 in Freiburg ein Jahr in der Sprachschule war, habe ich mich entschieden, dorthin zurückzugehen und habe mich um eine Stelle beworben. Schon nach wenigen Wochen kam die Nachricht, dass in Bräunlingen eine Stelle frei wird. Nach einem Gespräch mit Pfarrer Manuel Grimm und auch weiteren Gemeindemitgliedern sowie einem Besuch in der neu renovierten Bräunlinger Stadtkirche habe ich festgestellt, das alles für mich passt, obwohl vieles im Verhältnis zu München kleiner ist", erzählt da Silva.

Schon immer Mitarbeit in Pfarrei gewünscht

An Fronleichnam 2019 kam Jorgiano dos Santos da Silva nach Bräunlingen. "Ich stellte fest, das hier alles sehr warmherzig ist, und die Menschen waren so froh und nett, sodass meine Entscheidung für Bräunlingen fiel", erklärt er.

Er sieht viele Vorteile in Bräunlingen. "In München habe ich viel an der Universität gemacht, dabei auch den Doktor in Theologie, doch immer wieder war ich auch in einer Pfarrei tätig. Es ist immer mein Wunsch gewesen, auch in einer Pfarrei mitzuwirken. Deshalb wollte ich auch unmittelbar nach meinem Studium in einer Pfarrei etwas tun. Da kam Bräunlingen, und ich bereue es nicht", erzählt der Geistliche.

Schon nach kurzer Zeit ein neues Zuhause auf der Baar gefunden

Zwar sei hier vieles anders als in München. Doch dafür seidie Kirche viel lebendiger, was man an auch an den vielen Ministranten und den kirchlichen Gruppen, wie der katholische Frauengemeinschaft, dem Kirchenchor und der Jugend sehen könne. "Hier läuft vieles besser als in einer Großstadt."

Als einer seiner Eindrücke in der ersten Zeit sei ihm aufgefallen, dass hier jeder jeden kenne und man ohne Auto fast nicht auskommen könne. Er sei auf die Hilfsbereitschaft und die Offenheit der Leute angewiesen gewesen. "Ich bin froh dass ich hier bin, und schon nach wenigen Monaten kann ich sagen, ich fühle mich zuhause hier."

"Viele Ehrenamtliche kennen die Situation oft besser als wir Priester"

"Ich bin immer noch in der Phase des Kennenlernens, doch ich bin ganz zufrieden, wie hier alles abläuft, vor allem im Team bis hin zum Pfarrgemeinderat und dem Gemeindeteam", so Jorgiano dos Santos da Silva. Das Konzept für die kommenden Jahre in der Seelsorgeeinheit finde er gut. "Viele Ehrenamtliche kennen die Situation oft besser als wir Priester, deshalb ist es gut, wenn im Team die Entscheidungen getroffen werden." Er lobte Pfarrer Manuel Grimm, der ein offener Mensch sei und bei allen gut ankomme. "Ich möchte dabei mitmachen, was bisher gemacht wurde." Zwar seien eventuell noch einige Veränderungen in der Zukunft notwendig, doch man sei auf einem guten Weg.

"Ich finde das Leben hier in der Gemeinde und Pfarrei in vielerlei Hinsicht viel lebendiger als in einer Großstadt. Ich finde das großartig. Wir sind hier nur zwei Priester und wir tun, was wir können." Doch es gebe auch Grenzen, wenn man sagen müsse, mehr gehe leider nicht.