Döggingens Ortsvorsteher sinniert über Hausaufgaben in Sachen Tourismus und Dorfverschönerung

Von Manfred Minzer

 

Bräunlingen-Döggingen. Ferienzeit – Reisezeit! Die Touristikbranche meldet erfreuliche Zuwachsraten aus den Urlaubshochburgen des Schwarzwaldes. Nicht nur dank der vielfältigsten Werbung um Gäste auf Messen, in Zeitschriften und im Internet, auch die Anstrengungen der Kommunen tragen da wohl ihre Früchte. Angesichts solcher Zahlen betrachtet der Dögginger Ortsvorsteher Hans-Peter Wehinger vom Bürgersaal des Rathauses aus nachdenklich die schmucke und informative Infotafel im Hof des Rathauses.

Sie ist ebenso wie viele weitere neue Hinweisschilder im und rund um den Ort ein Ergebnis langjähriger Beratungen rund um fremdenverkehrsdienliche Maßnahmen. Man findet in dem dreigeteilten Schaukasten nicht nur "Stadtplan" und Wanderkarte, auch Hinweise auf besondere Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen und Gewerbe sind dort aufgeführt. Neu sind auch – dank der Unterstützung der Initiative "Naturpark Südschwarzwald" die Begrüßungstafeln an den Ortseingängen. Doch nur allzu oft kommt der Ortsvorsteher beim Rückblick auf die Aktivitäten der letzten Jahre ins Grübeln darüber, ob sich all der auch finanzielle Aufwand überhaupt gelohnt hat.

Natürlich sind die Hinweisschilder auf Wanderrouten und Freizeitoasen für die Wanderer auf dem gut frequentierten Weg zur Gauchach und zum Schluchtensteig wertvoll und auch die geschäftlich im Ort weilenden Besucher freuen sich über Orientierungshilfen bei der Suche nach entsprechenden Betrieben. Hier wurde ein Info-Leitsystem in Anlehnung an jenes in Bräunlingen systematisch aufgebaut. Noch gewöhnungsbedürftig ist der Wanderparkplatz bei der Gauchachschule mit hilfreicher Wanderkarte im Schaukasten. Und selbstverständlich verweilt der eine oder andere Wanderer beim Studium der Alpengipfel gerne an der neuen Alpen-Panoramatafel. Und nach wie vor kann man den regelmäßigen Zughalt am Dögginger Bahnhof auf die werbewirksame Waage werfen. In Zusammenarbeit mit dem Forst sind Spazier- und Wanderwege bestens ins Schuss gehalten, Guggenmüller Robert Wagner initiierte den Mühlenkanalweg und die Wassertretstelle "Kupferbrunnen" mit Grillplatz wird vorbildlich gepflegt. Doch nach wie vor stagniert die Zahl der Zimmervermieter ebenso auf niedrigem Niveau wie die Zahl der Feriengäste.

Manchmal fühlt sich Ortsvorsteher Wehinger bei seinen Bemühungen um die Erhaltung der dörflichen Infrastruktur von der Bevölkerung etwas im Stich gelassen. Mehr Eigeninitiative potentieller Zimmervermieter, aber auch eine optimalere Abstimmung der Gastro-Betriebe im Ort könnte da schon einen Schritt weiterhelfen. Dabei hat man in Döggingen durch die Verlegung der Bundesstraße unter die Erde und der damit verbundenen Steigerung der Wohnqualität im Ort klimatisch komfortable Bedingungen geschaffen. Doch bei all den Grübeleien gibt es für Wehinger keinen Grund, sich auf dem Erreichten auszuruhen oder sich gar resignierend zurück zu lehnen, denn nach wie vor harrt die ehemalige Bundesstraße und der Adler-Platz einer gründlichen Runderneuerung. Gerne sähe man diesen markanten Platz zum schmucken Ortsmittelpunkt ausgebaut – wie es aussehen könnte, zeigt die tolle Gestaltung der Zähringer Straße in Bräunlingen. Und nicht zuletzt steht seit Jahren die Komplettierung der Radwege nach Hüfingen und Hausen vor Wald unerfüllt auf dem Wunschzettel.