Museum: Beitrag zur Jahrgangsausstellung 1948/49 im Kelnhof / Hobby-Künstler nimmt sich Zeit

Bräunlingen. "Wie bin ich zu Hammer, Meißel und Stein gekommen?", fragte Hermann Hummel vom Jahrgang 1948/49, der drei seiner Sandstein-Kreationen mit den Titeln "Arabiyya", "Froschkönig" und "Apollon" bei der Jahrgangsausstellung 1948/49 im Kelnhofmuseum präsentiert. Auslöser für seine Hobbykunst sein ein Steinbildhauerkurs gewesen, den er zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Dem ersten Kurs folgten weitere.

"In meinem früheren Arbeitsleben als Steuerberater wuchs in mir immer mehr der Wunsch, im Rentenalter etwas Greifbares mit meinen eigenen Händen zu schaffen", erzählt Hummel. Sein Ziel war auch, einen Ausgleich für seinen Beruf zu schaffen. Etwas Zeitintensives sei während der Berufszeit nicht möglich gewesen.

Manchmal dauere es bis zu fünf Monaten, bis ein Kunstwerk fertig ist, denn "direkt am Stück" in kurzer Zeit habe er bisher noch nichts gemacht. Hermann Hummel hat meistens schon eine Vorstellung, was er mit der Steinform machen will, doch es komme auch vor, dass es während der Arbeit in eine andere Richtung gehe. "Wenn ich den Stein sehe, dann habe ich meist schon Ideen, was dort hinein muss, zum Beispiel Augen oder ein Kopf."

"Was ich auch gelernt habe, ist die Tatsache, dass man bei den Arbeiten völlig in sich gekehrt ist, denn die anderen Dinge und das Umfeld sind außen vor", so der Künstler. Wichtig seien auch eine hohe Konzentration und viel Geduld, denn man sehe in der Anfangszeit nicht viel am Stein. "Sympathische Beschäftigungen sind für mich neben dem Theaterspielen auch Radfahren und gute Bücher lesen", berichtet Hermann Hummel.

Seine drei Ausstellungstücke zeigen, dass viel Geduld, Ausdauer und auch Feinfühligkeit notwendig sind, um den harten Stein in eine ansehnliche Form mit Aussagekraft umzuwandeln. Dass dabei viel Stunden vergehen und immer wieder eine "kreative Pause" eingelegt wird, ist selbstverständlich.

Umso größer ist naürlich die Freude, wenn nach einigen Wochen ein Hobbykunstwerk durch seine Hände entsteht, das zeigt, dass er seine Vorstellungen gut umsetzen konnte.