Die Einhaltung der Coronamaßnahmen sind für die Rieswellemacher aufgrund des traditionell getragenen roten Halstuches kein Problem.Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: "Rieswellemachen" für ungewisses Fasnetgeschehen

Noch ist unklar, wie die Fasnet 2021 ablaufen kann. Aber die Urhexengruppe sammelt schon mal Holz für 2022.

Bräunlingen. Dass auch die wilden Gesellen der Bräunlinger Urhexengruppe sich selbstverständlich an die Corona-Hygienemaßnahmen halten, das zeigten sie bei ihrem jährlichen "Rieswellemachen" in den Bräunlinger Wäldern. Das rote Hexenhalstuch wurde bis über die Nase hochgezogen und damit demonstriert, dass auch die historischen Fasnetgruppen bei ihren Gemeinschaftsaktionen die Hygienekonzepte einhalten.

In diesem Jahr ging es im Vagabundenhäs nicht auf einem Traktoranhänger in den Bräunlinger Wald, sondern zu Fuß in den Forst um dort beim "Rieswellemachen" das Reisig und das schmale, dünne Holz für die Hexenfeuer zur üblichen Fasneteröffnung und am Hexensonntag auf dem Kelnhofvorplatz zu suchen.

Unterstützung sozialer Netzwerke

Obwohl wegen der Pandemie noch keineswegs sicher ist, ob in Bräunlingen im kommenden Jahr überhaupt Hexenfeuer angezündet und die Urhexen alleine oder im Duo dann darüber springen werden, "machen wir trotzdem Rieswelle, da das Holz zuerst ein Jahr lagern muss, bis es trocken genug ist, gut zu brennen. Die Flammen sollen hoch schlagen können um die glühenden Funken in den Abendhimmel zu sprühen", erläuterte Oberieswellemacher Matthias Schmid. Mit vielen Holzwerkzeugen ausgestattet, schwärmten die Holzmacher in den Wald und schon nach kurzer Zeit kam eine große Anzahl von Rieswellen zusammen. "Natürlich wird bei uns beim Rieswelletag auch die Geselligkeit und die Kameradschaft weiter gestärkt, was auch die Teilnahme etlicher Rieswellemacher zeigt, die aus dem ›aktuellen Hexendienst‹ ausgeschieden sind und tatkräftig mit dabei sind", betonte Schmid.

Die Rieswellemacher sehen ihre Motivation hauptsächlich in der Geselligkeit und in einer starken Gemeinschaft. Die in sich sehr gefestigte Gruppe ist ein wichtiger Bestandteil der närrischen Bräunlinger Kultur. Auch das ganze Jahr über prägt Geselligkeit die Männergruppe. Soziale Zwecke werden unterstützt, zum Beispiel mit Spenden für Hilfsorganisationen.