Simon Wider (links) ist neuer Beisitzer bei den Köhlern. Narrenvater Wolfgang Weber steht vor der wohl schwierigsten Fasnet seiner Laufbahn. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder Bote

Köhlerzunft: Narrenvater kündigt Ende der Amtszeit an

Bräunlingen -Unterbränd. "Macht euch Gedanken über meine Nachfolge." Mit diesen Worten bekräftigte Wolfgang Weber noch einmal, dass er ab dem kommenden Mai nach zwölf Jahren nicht mehr als Narrenvater der Unterbränder Köhlerzunft zur Verfügung steht. Als Beisitzer rückte Simon Wider in den Vorstand für Dunja Demattio nach, die ihr Amt zur Verfügung gestellt hatte.

Zentraler Diskussionspunkt der verspätet anberaumten Generalversammlung war die kommende Fasnet. Er stehe in stetigem Kontakt mit der Schwarzwälder Narrenvereinigung, sagt Weber. Momentan sehe er die Tendenz "Fasnet im Ort ja, große Umzüge nein". Weitere Klarheit soll eine Arbeitssitzung am 25. September bringen. Einziger Lichtblick sei ein beruhigender Kassenbestand, sodass die Köhler eine Corona-Fasnet überleben können.

Doch wie kann so eine Fasnet aussehen? Objektiv sieht Weber frühestens 2022 wieder "eine Fasnet, wie wir sie kennen". So wird es keine Busfahrten geben, man plant, nach Bräunlingen oder nach Dittishausen zum Klöpfersonntag zu gehen, getrennt mit den eigenen Fahrzeugen. Für die Köhlergaudi gebe es keine Möglichkeit: zu viele Menschen, zu nah. Auch der erste Gedanke, Besenwirtschaften im Ort verteilt, wurde verworfen, denn wer übernimmt die Verantwortung? Und der bunte Abend am Donnerstag? Hier gibt es das Konzept einer digitalen Lösung. "Wenn die Leute nicht zur Fasnet kommen, kommt die Fasnet eben zu den Leuten". Das könnte so aussehen: Die einzelnen Gruppen üben ihre Programmpunkte ein und werden anschließend einzeln in der Halle gefilmt. Die einzelnen Filme werden zusammengesetzt und dann am "Schmotzige Dunnschdig" über Social Media gesendet.

Die Narren können sich zu Hause treffen und das Programm genießen. Die Zunft bietet Catering vor die Haustüre an. Das ist sehr flexibel, denn sollte es bis dahin Lockerungen durch einen Impfstoff geben, könnte man kurzfristig doch live auftreten. Mit einer Entscheidung möchte man abwarten und sich im November noch einmal treffen.