Durchführung des Schwarzwaldmarathons nicht gefährdet / Persönliche und berufliche Gründe angegeben

Von Wilfried Strohmeier

Bräunlingen. Thomas Schneider, seit Anfang 2013 Vorsitzender der LSG Schwarzwaldmarathon tritt mit sofortiger Wirkung zurück und verlässt die Organisation. Die Durchführung der renommierten Veranstaltung ist jedoch gesichert.

"Hiermit teile ich euch mit, dass ich aus persönlichen und beruflichen Gründen den Vorsitz der LSG Schwarzwaldmarathon e.V mit sofortiger Wirkung niederlege. Nach Absprache mit den anderen Vorstandsmitgliedern werden die Geschäfte der LSG Schwarzwaldmarathon e.V. durch die Vorstandschaft und die Geschäftsstellenleitung weitergeführt.

Ich wünsche euch allen und dem Schwarzwaldmarathon alles Gute und viel Erfolg." Mit diesen Worten in einer E-Mail an die Vereinsmitglieder wurden diese darüber informiert, dass sie ab sofort keinen Vorsitzenden mehr haben. Thomas Schneider, Gründungsmitglied des Vereins erläuterte seine Beweggründe im Gespräch. Da er sich vor kurzem selbstständig gemacht habe und er beruflich oft unterwegs ist, kann er nicht in der Form präsent sein, wie er es sein sollte. So ganz nach der großen Einigkeit in der Vorstandschaft hört sich die Pressemitteilung jedoch nicht an, unterschwellig gibt er dies auch zu. Man konnte sich im Vorstand über die zeitliche Fortführung nicht einig werden. So will er dem verbleibenden Team den Weg frei machen, organisatorische Probleme noch in die richtige Richtung zu lenken. Seinen Angaben zufolge bleibt der Posten des Vorsitzenden zunächst vakant bis zur nächsten ordentlichen Generalversammlung, die turnusgemäß im Januar oder Februar 2015 stattfinden soll. "Man will nichts übers Knie brechen."

Frank Kliche, der stellvertretende Vorsitzende, wollte sich gestern noch nicht in vollem Umfang über die weitere Zukunft äußern, bestätigte aber, dass er nun die Amtsgeschäfte weiterführt und der Posten des Vorsitzenden zunächst offen bleibt. Die Aufgabenverteilungen seien klar und er wie auch seine Vorstandskollegen haben volles Verständnis dafür, dass der Job vor dem Ehrenamt kommt. Hier wiederum herrscht somit Verständnis für den Schritt.

Klaus Banka, langjähriger Vorsitzender und Organisator des Schwarzwaldmarathons, hat mit dem Rücktritt gerechnet und gibt auch unverhohlen zu, dass er Anfang 2013 als einziger im Vorstand gegen Thomas Schneider als sein Nachfolger war. Würde man ihn fragen, könne er sich schon vorstellen sein Know-how einzubringen, erklärte er, und: man werde sehen was die nächsten Tage bringen. Klaus Banka weißt auf Versäumnisse der vergangenen Monate hin. Man habe sich seiner Auffassung nach insgesamt zu wenig um die Läufer gekümmert.

Zu seiner Zeit bekamen die Läufer beim Marathon bereits die Ausschreibung für das kommende Jahr mit. Dies hatte seinen Grund in der Planung der großen Vereine. Diese bereiten zum Jahresende die nächste Saison vor. Dabei geht es um Trainingspläne wie auch um Zimmerbuchungen. Seiner Ansicht nach ist im Moment vieles zu tun. Banka wie auch Schneider sind sich zwar einig, dass jeder im Vorstand seine Aufgaben kennt, hört man diese Aussagen jedoch im Bezug auf die Realität, ist hier ein gewisser Interpretationsspielraum.

Solch eine Organisation ist auch ein Zeitfaktor. Klaus Banka als langjähriger Vorsitzender trat für zehn Jahre an und hat vieles selbst gemacht und plädiert auch nach wie vor dafür, dass der Vorsitzende vieles selbst macht. "Ich finde es nicht gut, wenn es auf zu viele verteilt wird, gewisse Sache sind vorne zu machen." Man benötige somit ein Jahr Vorlaufzeit. Eines will er jedoch auf keinen Fall: den Marathon sterben lassen.