Folklore, Brauchtum, Jahrmarktatmosphäre – die 653. Bräunlinger Kilbig zog am Wochenende Tausende in die Zähringerstadt. Foto: Kienzler/Filipp

Trotz Regen herrschen bei 653. Bräunlinger Kilbig Gemütlichkeit und gute Laune.

Bräunlingen - Folklore, Brauchtum, Jahrmarktatmosphäre – die 653. Bräunlinger Kilbig zog am Wochenende Tausende in die Zähringerstadt. Durch die Gassen zog ebenso der Duft von gebrannten Mandeln und Essen und das Straßenfest bot mit seinen Lauben hierzu zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, die Besucher aus nah und fern bei ihrem Sonntagsausflug einluden.

Landmaschinen- und Automobilausstellung sowie der Vergnügungspark waren dabei weitere Anziehungspunkte. Höhepunkt dürfte gestern sicher das 29. Bierfassrollen auf dem neu gestalteten Zähringerplatz gewesen sein. Ein Brauch, der auf die Verleihung der Marktrechte vor 653 Jahren gründet.

Damals nach dem Erntedankgottesdienst war der Markt in den Straßen mit allerlei Tauschgeschäften für die ländliche Bevölkerung eine der letzten Gelegenheiten, sich für den Winter einzudecken.

Fässer vor die Kirche gerollt

Klar, dass bei Treffen dieser Art auch zünftig gefeiert wurde und die Fässer vor die Kirche gerollt wurden. Unter den beiden Damenteams hatten "De Beekscheppers" die Nase vorn, gefolgt von der Manschaft der Landjugend Bräunlingen. Bei den Herrenmannschaften holte sich nach 2009 erneut das Team der Landjugend den aus Holz geschnitzten Wanderpokal.

Dass Erntedank in Bräunlingen ein besonderes Gemeinschaftserlebnis ist, bewies der Kilbigabend, bei dem sich Baaremer und norddeutsches Brauchtum mit den Gruppen des Heimat- und Trachtenbundes und aus Scheeßel (Hessen) begegneten. Den musikalischen Teil in der Stadthalle bestritten die Stadtkapelle und die Randenmusikanten gemeinsam. Ein rundum buntes Programm boten dazu die Mitglieder der beiden Trachtengruppen.

Die neu gebundene Erntekrone und Tänze wie die "Sichelhänke" erinnerten gleichzeitig an den Ursprung der Bräunlinger Kilbig.

Die Krone ist nun in der Kirche zu bestaunen. Unterhaltsam waren auch die Aufführungen der Kinder- und Jugendgruppen.

In diesem Jahr zum ersten Mal dabei waren die jungen "Scheeßeler" in traditioneller Arbeitstracht. Die Stadtkapelle spielte zünftig von modern bis volkstümlich und wurde dann ab 22 Uhr von den Randenmusikanten abgelöst.

Bei böhmisch-mährischer Blasmusik, teilweise auch mit Gesang schwang der eine oder andere noch das Tanzbein und es wurde kräftig geschunkelt.

Die beiden Ster Buchenholz vom Tombola-Hauptgewinn gingen an Mitglieder der Stadtkapelle. Die 500 Liter Heizöl gehen nach Tengen, wo jetzt auch ein Randenmusikant daheim richtig einheizen kann