Döggingen will eine der vier Immobilien veräußern / Wenn Grundbesitz nicht reich macht

Von Manfred Minzer

Bräunlingen-Döggingen. Dass Immobilienbesitz nicht gleich Reichtum bedeutet, musste der Dögginger Ortschaftsrat bei seinen Finanzberatungen schmerzhaft zur Kenntnis nehmen: Mehr und mehr belastet der Erhaltungs- und Sanierungsaufwand für die vier städtischen Gebäude – das Rathaus, die Gauchachschule, das Gemeindehaus und die alte Schule – den Haushalt. Und deshalb liebäugelt man in der Verwaltung schon längere Zeit mit dem Gedanken, eines dieser Gebäude loszuwerden. Ein nicht einfaches Unterfangen, weil alle Räumlichkeiten in diesen Gebäuden regelmäßig genutzt werden.

So soll als nächstes mit den Betroffenen das Gespräch gesucht und nach Alternativen geforscht werden, um durch optimale Ausnutzung der Möglichkeiten eventuelles Einsparpotenzial zu finden. Den größten Brocken gälte es, bei einer energetischen Generalsanierung der Gauchachschule zu schlucken. 800 000 Euro wurden hier einmal errechnet. Da dies derzeit nicht zu schultern ist, soll in einem ersten Abschnitt zumindest das Dach erneuert werden. Schönheitsreparaturen an augenfälligen Schadstellen mahnte Ortschaftsrätin Gisela Kanitz an, doch "bei der Substanz ist es schade um jeden Kübel Farbe", redete Ortschaftsrat Claus Hauptvogel einem generellen Fensteraustausch das Wort.

Billiger als veranschlagt kam die Innenrenovierung und teilweise Neumöbelierung des Rathauses. Nun aber brennt der Austausch maroder Fenster vor allem in den als Büros genutzten Räumen unter den Nägeln. Um einen Kostenrahmen festzulegen, müsse zuerst mal ermittelt werden, inwieweit die alten Rollläden weiter verwendet werden könnten, so Ortsvorsteher Wehinger. Ein neuer Außenanstrich des Rathauses aber ist dringend geboten, danach würde dem Gebäude eine nächtliche Anstrahlung gut zu Gesicht stehen, so Fehrenbacher. Eine weitere Baustelle tut sich bei der alten Schule auf, wo die Flachdachsanierung seit Jahren wie ein Damoklesschwert über den Haushaltsplanungen geistert, lässt sie sich doch im ständig erwarteten Schadensfall nicht mehr aufschieben.

Innenrenovierung und Ersatz der maroden Fenster, im Rotkreuz-Depot dringt bei Regen bereits das Wasser ins Rauminnere, stehen dringend an. Ein beachtlicher Haushaltsposten macht denn auch die Lösung des Wasser- und Abwasserproblems in der Freiburger Straße/Tunnelweg aus. Diese Maßnahme berührt massiv die Planungen zur Neugestaltung des "Adlerplatzes". Und genau hier taten sich im Sitzungsverlauf erhebliche Diskrepanzen zwischen den Vorstellungen von Hans-Peter Wehinger und Teilen des Rates auf. Während Wehinger für die nächste Sitzung eine endgültige Abstimmung über einen der bereits vorgelegten Planungsvarianten vorschwebte, sahen einige Ortschaftsräte die Pläne noch lange nicht abstimmungsreif.

Rolf Schütz zeigte sich befremdet, dass die Sachkenntnisse des Ortschaftsrats und Straßenmeisters Dieter Fehrenbacher zu wenig mit einbezogen würden. Viele Aspekte der Verkehrsplanung – schließlich muss die alte B31-Trasse auch künftig den Ansprüchen als Bundesstraßen-Umleitung genügen – seien in den vorliegenden Planungen nicht ausreichend berücksichtigt.