Clemens Fahl (SPD) Foto: Schwarzwälder Bote

Positionen: Vertreter der vier Fraktionen stellen ihre Argumentationen dar / Bei SPD gibt es kein einheitliches Bild

Bräunlingen (guy). Bevor der große Informationsmarkt rund um das Windpark-Bürgerbegehren gestartet ist, hatten verschiedene Beteiligte die Möglichkeit, sich den Besuchern kurz vorzustellen und ihre Stellung zum Thema zu schildern. Darunter auch Vertreter der vier Bräunlinger Gemeinderatsfraktionen.

Clemens Fahl (SPD): Die Bräunlinger Sozialdemokraten vertreten in Sachen Windpark keine einheitliche Meinung. "In der Fraktion gibt es unterschiedliche Meinungen, und die darf auch jeder haben", so Stadtrat Clemens Fahl. Für ihn sei es jedoch ein wichtiger Punkt, bei den Entscheidungen rund um den Park mitsprechen zu dürfen – und zwar unter Auflagen. "Die Hoffnung, dass nicht gebaut wird, sollten wir gegen eine Verpachtung stimmen, ist Poker. Und das spiele ich nicht gern."

Berthold Geyer (Gruppe 84): "Ich habe für die Verpachtung gestimmt", sagte Geyer am Dienstagabend. Er habe auch seine vorherigen Entscheidungen im Gemeinderat für erneuerbare Energien getroffen, etwa bei der Klärschlammtrocknung. Er hofft auf eine sachliche und neutrale Beurteilung: "Wenn von Monsteranlagen gesprochen wird, dann suggeriert man damit auch anderes. Der Braunkohleabbau wird etwa oft auch als Monster bezeichnet."

Rolf Schütz (CDU): Das Thema Windkraft werde kontrovers diskutiert und es gebe dazu kein hundertprozentiges Ja oder Nein. "Ich bedanke mich daher bei beiden Bürgerinitiativen, die ihre jeweilige Sichtweise darlegen und für ihr Engagement. Meine Familie wird direkt von den Emissionen des Windparks betroffen sein. Daher war es für mich wichtig, dass ich mich im Vorfeld meiner Entscheidung intensiv mit den Vor- und Nachteilen einer Verpachtung auseinandersetze." Für ihn stehe der Schutz der Bevölkerung an erster Stelle. Mit den städtischen Auflagen sei das gegeben. Die CDU-Fraktion stimme so für eine Verpachtung der Flächen.

Lorenz Neininger (FDP): "Windräder gehören auf das Meer, wo sich keine Menschen befinden", sagte Neininger. Er sei kein Gegner der Anlagen, sondern dafür, wenn der Strom gespeichert werden könne. Außerdem sei ein energetischer Ersatz notwendig, wenn die Windkrafträder still stehen würden: "Deshalb habe ich bei der Abstimmung mit ›Nein‹ gestimmt."