Aufräumen muss auf der Baustelle auch sein: Daniel Fischer nimmt die Arbeiten in die Hand. Fotos: Jakober Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierung: Giebel weist Wasserschaden auf / Arbeiten laufen

Der Schulhausbrand in Bräunlingen im Jahr 1971 wirkt bis heute nach: Damals wurden Arbeiten nicht ordentlich ausgeführt. Aktuell sind Arbeiter am Westgiebel des alten Gebäudes beschäftigt, um die Auswirkungen von damals zu beseitigen.

Bräunlingen (jak). "Wir haben vor drei Jahren festgestellt, dass sich an dem Giebel etwas tut", erklärt Alexander Misok, stellvertretender Bauamtsleiter. Putzabplatzungen waren ein deutliches Zeichen, dass irgendetwas mit dem Treppengiebel nicht stimmt. Doch es handelt sich um eine Stelle, an der man nicht jeden Tag arbeitet, und dringend schien es damals auch noch nicht. Bis zu dem Zeitpunkt, als im November 2017 die Wand komplett durchnässt war und auch innen deutliche Anzeichen für ein größeres Problem sichtbar wurden.

Doch der Wasserschaden ließ sich nicht auf eine undichte oder geplatzte Leitung zurückführen. Das Problem lag ganz wo anders. Zwar war das Dach des alten Schulhauses vor neun Jahren saniert worden, aber damals schien der Giebel in einem guten Zustand. Aber beim genaueren Blick hat sich offenbart, dass nach dem Schulhausbrand nicht ganz so gearbeitet worden war, wie es hätte sein sollen. Die oberste Reihe des Stufengiebels besteht nämlich aus Ziegelsteinen. Doch Ziegelsteine und Frost sind keine gute Kombination. Außerdem wurden auf den Zinnen Kunststein angebracht, dass keinerlei Gefälle hat und auch keine Tropfkante. So sorgen Schnee und Regen seither dafür, dass das Mauerwerk ständig durchnässt ist – und das auch noch an der witterungsstarken Seite.

"Es handelt sich um einen so genannten Allmählichkeitsschaden, das ist das Schlimmste, was einem auf dem Bau passieren kann", erklärt Misok. Denn lange sieht man nichts, und dann folgt das große Erwachen. Genau lässt es sich noch nicht in eine Zahl fassen, aber billig wird das Ganze sicher nicht. Misok geht von einem fünfstelligen Betrag aus, der für die Instandsetzung des Giebels wohl nötig sein wird. "Wir haben höchstes Augenmerk auf die Ausführung gelegt, aber das wird sich bezahlt machen." Denn nun soll es etwas Dauerhaftes werden. Wichtig ist vor allem auch, dass die Arbeiten abgeschlossen sind, bevor der Winter beginnt und dass bis dorthin der Stufengiebel wieder witterungsfest gemacht worden ist.

Aktuell werden die oberste Reihe abgetragen und alle Ziegelsteine entfernt. Anschließend werden viele Gewerke nötig sein, bis die Arbeiten abgeschlossen sind. Vom Maurer bis zum Maler werden einige Handwerker im Einsatz sein. Für Misok ein Glücksfall, dass es überhaupt geklappt hat. "Aktuell stehen die Handwerker ja nicht wirklich nach Aufträgen Schlange", erklärt der stellvertretende Bauamtsleiter. Denn durch die gute Konjunktur müsste man normalerweise mehrere Monate warten, bis die Handwerker wieder Platz in ihren Auftragsbüchern haben.