Großes Interesse: Philipp Ewald erläutert Betrieb und Vorteile der Biogasanlage auf dem Palmhof. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsgeschehen: Wärme geht ins Netz

Bräunlingen. Rund 70 Besucher informierten sich am Sonntag über den landwirtschaftlichen Betrieb auf dem Palmhof, der sich in Zusammenhang mit den von der Industrie- und Handelskammer organisierten Energiewendetagen präsentierte.

Umfassend über die Standbeine informiert

Philipp Ewald für den Bereich Biogasanlage und Hubert Ewald für den Bereich Milchviehhaltung und Kälberzucht präsentierten den nach dem modernsten Stand der Technik geführten Betrieb, dem es gelang die Effizienz seiner Biogasanlage durch die Nutzung der Abwärme deutlich zu steigern.

Der Bräunlinger Diplomingenieur Otto Körner vom Fachverband Biogas berichtete von einer in mehrfacher Hinsicht effizienten und fortschrittlichen Biogasanlage, die mit einer Mischung aus 35 Prozent Gülle oder Mist, 40 Prozent Mais und Zuckerrüben betrieben wird. Insbesondere die Zuckerrüben sind aufgrund ihres hohen Gehalts an Kohlenhydraten überaus reaktiv und liefern in wenigen Stunden Biogas. Hinzu kommt, dass der Hof Ewald nur noch 50 Prozent des komplett angebauten Mais zur Biogasgewinnung und den Rest zur Tierfütterung verwertet. In der Erweiterung sollen 100 Prozent der Abwärme an das Nahwärmenetz der Stadt geliefert werden.

Die Versorgung des angrenzenden Industriegebiets trägt nicht nur zur Stromeinsparung bei, sondern garantiert den einzelnen Gewerbetrieben, dass sie sich nicht weiter um einen regenerativen Anteil ihres Strombezugs kümmern müssen. Der Palmhof garantiere eine ganzjährige Stromversorgung. Er besitze die Möglichkeit, Bedarfsspitzen über eine Holzhackschnitzelheizung abzudecken. Zudem ist er in der Lage mit einem Pufferspeicher zwei Tage Bedarf abzudecken.