Eine Stärkung für die Gemeindeverbindung soll die neue Posthausbrücke werden: Dieter Fehrenbacher (von links), Roland Rießle, Steffen Grötzinger, Nico Köllnick, Micha Bächle, Tobias Link, Elmar Fehrenbach, Kerstin Milse und Christof Rösch. Fotos: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Bauvorhaben: Kooperationsprojekt mit Regierungspräsidium / Große Gauchachbrücke mit Sanierungsbedarf

Der anstehende Bau der zweiten großen Gauchachtalbrücke hat bereits erste Auswirkungen. Um eine strapazierfähige Umleitung für den Verkehr zu ermöglichen, wird die Posthausbrücke zwischen Döggingen und Unadingen komplett erneuert.

Bräunlingen-Döggingen (guy). Die marode Brücke könne im jetzigen Zustand nur als einspurige Umleitung herhalten, was nicht zumutbar wäre. Derzeit ruhen die Bauarbeiten, sie sollen allerdings voraussichtlich ab Montag, 4. Juni, wieder aufgenommen werden, so Nico Köllnick vom Planungsbüro Breinlinger Ingenieure.

Unterhalb der Brücke steht eine Pumpe im Flußbett, die eigentlich für trockene Arbeitsbedingungen sorgen soll. Durch den Starkregen der vergangenen Tage wurde das jedoch zunichte gemacht. "Eventuell kommt dort eine zweite Großpumpe für die Bachumleitung hin", so Köllnick. Die weiteren Arbeiten gelten zunächst der Trockenlegung des Arbeitsumfeldes. Schließlich sollen Rohre unter das große Bauwerk kommen, durch die dann auch der Bach fließen kann.

"Wenn die Arbeiten beendet sind, wird es kaum mehr wie eine übliche Brücke aussehen", erklärt der Planer. Lediglich am unteren Rand der Böschung werde sich ein Geländer befinden. Deshalb gehe man auch davon aus, die Baumaßnahme etwa im Oktober dieses Jahres zu beenden: "So ein Projekt braucht eben seine Zeit. Den Sommer über wird es schon dauern", erklärte Kerstin Milse, Stadtbaumeisterin Bräunlingen. Sie betonte, wie schnell es doch Gestalt angenommen habe: "Noch vor einem Jahr um diese Zeit befanden wir uns in Gesprächen dazu."

Das Projekt wird als Kooperation zwischen den betroffenen Gemeinden Bräunlingen und Unadingen sowie dem Regierungspräsidium Freiburg gestemmt. "Ich bin froh, dass wir hier einen Konsens gefunden haben", so Roland Rießle vom Regierungspräsidium. Die Planungskosten in Höhe von rund 140 000 Euro übernehmen die Gemeinden, die Baukosten von etwa 750 000 Euro liegen beim Präsidium. "Die Brücke hätte nicht mehr dauerhaft für die Umleitung genutzt werden können, nur einspurig. Der Verkehr von der Bundesstraße würde dadurch ein Chaos verursachen", so Rießle.

Er versuchte auch, die Befürchtung von Döggingens Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher zu zerstreuen, dass der Bau der großen Brücke schließlich doch nicht realisiert werde. "Die zweite Brücke wird kommen. Aufgrund der Auflagen gibt es vielleicht hintenraus ein paar Verzögerungen", so Rießle. Im Gauchachtal gebe es viele Naturschutzgebiete, die sich berühren und vor den Arbeiten entsprechend geprüft werden müssen. Rießle hoffe, dass sich hier schnell ein Konsens mit den Landratsämtern finden lasse. Die zweite Brücke mit Kosten von etwa 30 Millionen Euro sei notwendig, um die erste sanieren zu können: "Die hat bereits gravierende Schäden", so Rießle.

Die Umleitung der alten Bundesstraße habe 250 000 Euro gekostet. Auf der gesamten Strecke sei eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern angegeben: "Mir ist es lieber, der Verkehr geht langsam voran, als gar nicht", so Rießle. Die Umleitung sei dringend nötig für eine eventuelle Tunnelsperrung, während die Posthausbrücke neu gebaut wird.

Für die Bürgermeister der beiden angrenzenden Gemeinden Bräunlingen und Löffingen bedeutet die neue Posthausbrücke einen Gewinn. "Das ist ein kreisübergreifendes Projekt, das die Verbindungswege zwischen den Gemeinden stärken wird. Ein Fußweg soll dann schließlich auch die Parkplätze verbinden", sagte Bräunlingens Stadtoberhaupt Micha Bächle. Sein Löffinger Amtskollege Tobias Link sah das ähnlich: "Es ist schön, dass die Umleitung so gestaltet ist, dass Unadingen während der Arbeiten an der großen Brücke vom Verkehr verschont wird."

Angepeilt ist ein Baubeginn im Jahr 2019. Liegen die entsprechenden Planungen rechtzeitig vor, sollen 2018 die Arbeiten für die große Brücke über der Gauchach vergeben werden. Die zweite Brücke soll etwa 800 Meter lang sein, eine Spannweite von bis zu 100 Metern besitzen und parallel zur bereits bestehenden verlaufen. Sie soll sich in einer Höhe von etwa 44 Metern über dem Grund befinden. Wie Roland Rießle vom Regierungspräsidium Freiburg sagt, sei die zweite Brücke auch notwendig, um sich an die Sanierung der bestehenden zu machen, die bereits einige gravierende Schäden aufweise.