Mathias Rehfeldt bei der Improvisation des Films in der Stadtkirche. Foto: Kropfreiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Stummfilm in der Bräunlinger Stadtkirche

Von Engelbert Kropfreiter

Bräunlingen. Die etwas andere Art, ein Publikum für Benefizkonzerte zu begeistern, erlebten die Zuhörer am Sonntagabend in der Stadtkirche.

Auf einer Großleinwand lief der Stummfilm "Der Golem, wie er in die Welt kam", ein Meisterwerk des Regisseurs Paul Wegener aus dem Jahre 1920. Aber auch ein Glanzstück für den Kirchenmusiker und Komponisten Mathias Rehfeldt, der auf der Orgel den ganzen, fünf Akte umfassenden Streifen improvisierte.

Ein Riese mit Roboterfähigkeiten ist der aus Lehm mit magischen Kräften geformte Golem. Er wurde zum Retter der Juden, nachdem der Kaiser die sie aus dem Ghetto vertreiben wollte, so die Handlung. Eine kleine Liebesgeschichte am Rande des Geschehens lockert diesen Film mit dem künstlichen Wesen auf.

Rehfeldt, ein langjähriger Freund des Bräunlinger Kantors und Kirchenmusikers Frank Rieger, ist geradezu prädestiniert für solche Improvisationen. Er studiert Filmkomposition und ist neben dem Studium als Komponist für Film, Werbung und Konzertmusik tätig.

Die Bräunlinger Kirchenorgel wird die ihr zugedachte Spende dieses eindrucksvollen Konzerts brauchen können. Frank Rieger ließ vor dem Konzert wissen, dass die Orgel eine grundlegende Sanierung erfahren wird und Mitte dieses Jahres, wenn die Innensanierung der Bräunlinger Stadtkirche beginnt, vollkommen unter einer schützenden Verpackung verschwinden wird.