Manchmal geht auch im Bikepark etwas kaputt: Wilfriede Hepting erneuert eine Brücke, die nicht mehr sicher war. Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Gutachten bescheinigt, dass der Radsportverein auf dem richtigen Kurs ist / Freiwillige Helfer engagieren sich stark

Vor zwei Jahren wurde der Unterbränder "Heidenloch-Bikepark" offiziell eröffnet. Der Radsportverein sorgt für die Optimierung und Instandhaltung des Parcours.

Bräunlingen-Unterbränd. Insgesamt 28 Mitglieder des Unterbränder Radsportvereins hatten den Mountainbike-Parcours in insgesamt 465 ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen errichtet. Das Projekt wurde von der Stadt Bräunlingen unterstützt und gefördert. Heute ist der Park auch von auswärts stark frequentiert. Das Einzugsgebiet wird immer größer.

Der Radsportverein betreut das Areal und sorgt für die Sicherheit. Im Frühjahr, bevor die Saison beginnt, werden die Strecken kontrolliert und die Winterschäden beseitigt. Während der Saison macht Radsport-Vorsitzender Rainer Wider jeden Monat eine Sicherheitsbegehung, deren Protokoll an die Stadt geht. In diesem Jahr konnte der Park nicht planmäßig eröffnet werden. Zuerst, weil durch die Februar-Stürme auf dem Areal jede Menge Bäume umgefallen waren, später wurde der Bikepark dann wegen der Corona-Schutzmaßnahmen gesperrt. Der erste Arbeitseinsatz wurde innerhalb des Vorstandsteams mit dem nötigen Abstand verrichtet, unter anderem musste eine durch einen umgefallenen Baum beschädigte Brücke repariert werden. 2019 wurden beispielsweise im anspruchsvollen Teil eine Schanze eingebaut, eine Strecke durch einen Alternativverlauf ergänzt und im unteren Funpark Technikpassagen eingebaut.

Das Angebot hat sich enorm entwickelt

Beim jüngsten Arbeitseinsatz standen Reparaturen, eine Optimierung der vorhandenen Strecken und der Bau an einer neuen Abfahrt an. 16 Helfer des Radsportvereins waren im Einsatz, darunter zwei Mitglieder des Skiclubs Löffingen, dessen Radsportabteilung regelmäßig im Bikepark zu Gast ist. Der längste aller bisherigen Arbeitseinsätze dauerte von acht bis 15 Uhr, es wurden mehr als 30 Kubikmeter Erde bewegt. Rainer Wider und sein Sohn Simon, der Jugendleiter ist, zeigten sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Der Bikepark habe sich dadurch enorm weiterentwickelt.

Diverse Steilwandkurven wurden teilweise auf das Doppelte erhöht und weiter gezogen, sodass die Strecke flüssiger zu fahren ist. Zudem hat man dieses Mal statt Wegematerial aus dem Steinbruch in Hammereisenbach lehmigen Waldboden aus Oberbränd verwendet, der besser verdichtet, langlebiger hält und beim Fahren griffiger ist. Der Pumptrack – ein Wegabschnitt, auf dem man mit entsprechender Technik mit Verlagerung des Körpergewichtes ohne zu treten durchfahren kann – wurde optimiert.

Begonnen wurde auch mit einer dritten Abfahrtslinie, die man dieses Jahr noch fertigstellen möchte. Die Strecke ist abgesteckt, der Einstieg ist fertig, er beginnt mit einer steilen Passage und einer Sprungschanze aus großen Steinen. Diese Linie soll als Ergänzung zu den anderen beiden technischen Linien abfahrtsorientiert und schneller werden, jedoch keine reine Downhill-Strecke. Die gibt es ergänzend in Bräunlingen auf dem "Schellenberg-Trail". Die Hindernisse werden parallel nebeneinander in verschiedenen Schwierigkeitsgraden aufgebaut, sodass der Fahrer wählen kann. Manche Ideen haben sich die Unterbränder Radsportler von Mountainbike-Strecken in die Alpen abgeschaut, aber auch im Internet.

Im Vorfeld hatte es eine Gesamtbeurteilung des Bikeparks gegeben. Die Stadt hatte einen Termin Ende Mai organisiert, bei dem ein Mountainbike-Profi die Strecken testete. Das Fazit fiel durchweg positiv aus: "Der Bikepark bietet hohe Abwechslung auf kleinstem Raum. Insbesondere für Gruppen, auch heterogene Familien und Einsteiger ist der Park zu empfehlen. Eine Übersicht der Streckenführung, gute Einschätzung der Schwierigkeiten der einzelnen Trails und Variantenreichtum zeichnen den Park aus. Die Prüfer können die Nutzung des Parks uneingeschränkt empfehlen." Das Gutachten enthält auch Verbesserungsvorschläge, die sich aber mit denen des Radsportvereins deckten. Er setzte sie beim jüngsten Arbeitseinsatz um. Und tüftelt bereits wieder an neuen Ideen.

Die Idee zu einem Bikepark entstand bereits im Jahr 2010. Nach einem vergeblichen Versuch, das Projekt ins LEADER-Programm aufzunehmen, reichte der Radsportverein Pläne und Angaben über das gewünschte Areal ein. Im Herbst 2015 wurden sie vorgestellt und von Revierförster Reinhard Merz befürwortet. Gelder wurden bewilligt und freigegeben. Noch im Jahr 2016 wurde das Waldgebiet von herumliegenden Ästen befreit, im April 2017 begann der Verein in Eigenleistung mit dem Bau der einzelnen Strecken. Vor genau zwei Jahren, am 15. September 2018, fand die Eröffnung statt.