Das Mittelalter war keine angenehme Zeit. Das muss auch Volker Uhlmann, Organisator des Mittelaltermarktes am Kirnberghof, einsehen, denn er ist hilflos gefangen am Joch. Foto: Bombardi

Längst vergangene Zeit lebt am Kirnbergsee auf. Nächste Veranstaltung soll noch größer werden.

Bräunlingen-Unterbränd - "Vom Apfel bis zum Zwirn, alles dabei außer Hirn", hallte es laut über den Mittelaltermarkt am Kirnbergsee. Dieter vom Galgenberg war angetrieben durch die Peitsche, die seine Frau Tanja schwang, mit seiner rollenden Hökerey unterwegs. "Wir haben alles dabei, was kein Mensch haben will", lautete sein Credo, mit dem er die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zog. Derweil erlebten die Besucher auf dem Kiesbett am Ufer des Kirnbergsees einen Schwertkampf. Zwei Rittersleute der Burg Krähenbach aus Tuningen waren aneinandergeraten.

Weit friedlicher ging es im Buure-Lager 1524 zu. Die Gruppe aus dem Raum Brigachtal, die sich aus dem Buure-Stand der einstigen Fürstenberger, Schellenberger und Villinger Herrschaft zusammensetzt, erklärte sich bereit das Abendessen für eine ganze Horde mittelalterlicher Gesellen zu übernehmen.

Das edle Geschmeide aus Pfohren ist ein begehrtes Objekt

Entsprechend früh begannen sie mit den Vorbereitungen. Buure-Chef ist der Mistelbrunner Oliver Mahler, der sich sehr zufrieden zu der Agilität seines Volkes äußerte.

Ebenfalls ein begehrtes Schauobjekt war der selbst hergestellte Schmuck der Pfohrenerin Ricarda Maxine, die vor Ort das Geschmeide fertigte. Wenig zu lachen hatte zu diesem Zeitpunkt Volker Uhlmann. Der Organisator des Mittelaltermarktes war zum Lager Krähenloch gestürmt, um ihm das Vorführen von erbittert geführten Schaukämpfen mit dem Schwert zu untersagen. Doch die Ritter vom Kräheloch machten kurzen Prozess und nahmen den Organisator unter ihr Joch. Dieser ließ sich von derart Spektakel jedoch nicht ablenken und besuchte nach seiner Entlassung all die anderen Stände an denen es Lederwaren, Käse, Met und vieles mehr zu erstehen gab.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Besucher längst in Scharen gekommen, um die 14 Aussteller, vier bis fünf alten Handwerksberufe und das Leben von drei Lagergruppen zu erleben. Volker Uhlmann schmiedete bereits neue Pläne.

Die dritte Ausgabe des Mittelaltermarkts im kommenden Jahr soll noch ein wenig größer werden und vor allem Schauvorführungen beinhalten. Was bleiben wird, ist das Ambiente am See, das die Besucher, Aussteller und Lagergruppen lobten.

Der Mittelaltermarkt am Kirnbergsee in Unterbränd ist eine Idee von Volker Uhlmann und wird im kommenden Jahr bereits zum dritten Mal geplant werden. Dabei soll die Präsentationsfläche am See moderat für Aufführungen erweitert werden. Uhlmann, der die Erstausgabe noch in Kooperation mit der Stadt realisiert hat, ist inzwischen alleiniger Organisator der Veranstaltung.