Michael Becker, Feuerwehr-Abteilungskommandant (links) mit Stellvertreter Tim Mailänder. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Kommandant der Abteilung Unterbränd spricht über die Entwicklungen des Brandschutzes

Bräunlingen-Unterbränd. Michael Becker (26) ist seit 2018 Kommandant der Feuerwehrabteilung Unterbränd. Im Gespräch erklärt er, wie vorbeugender Brandschutz neue Katastrophen erspart.

Herr Becker, seit 25 Jahren gab es in Unterbränd keine solche Brandkatastrophe mehr wie beim Anwesen Mantel. Woher kommt es?

Ich glaube, die wichtigste Ursache ist der vorbeugenden Brandschutz. Die Menschen sind deutlich sensiblisierter und informieren sich. Zudem sorgen auch die entsprechenden Gesetze für ein höheres Maß an Sicherheit.

Welche Rolle spielen technische Ausstattung und höhere Mobilität der Feuerwehr?

Natürlich ist die Technik viel moderner geworden. Zum Beispiel bei der Ausstattung der Löschfahrzeuge mit Wassertanks. Früher mussten erst einmal Schlauchleitungen gelegt werden. So kann die Feuerwehr sofort löschen und bekommt bei ihrer Arbeit einen Zeitvorteil.

Und was bedeutet die moderne Form der Erreichbarkeit?

Früher ging die Alarmierung über die Sirene raus. Heute hat jeder Feuerwehrmann seinen eigenen Funkmeldeempfänger. Es werden auf diesem direkten Weg mehr Leute erreicht, die auch viel schneller wissen, was los ist. So machen sich mehr Kameraden auf, um ins Feuerwehrgerätehaus zu eilen. In der Folge sind die Fahrzeuge früher einsatzbereit.

Was war Ihr bisher beeindruckendstes Einsatzerlebnis?

Das war 2016 der Brand einer Lagerhalle auf dem Palmhof in Bräunlingen. Da konnte man erleben, welche zerstörerische Gewalt das Feuer hat.

Heute sind es weniger Brände als technische Hilfeleistungen, mit denen sich die Feuerwehr beschäftigen muss. Wie geht man damit um?

Sicher. Früher waren es eher Brände, heute werden wir zu technischen Hilfeleistungen gerufen. Diese Änderung spiegelt sich durchaus im Probebetrieb wider. Aber auch spezielle Weiterbildungen, wie etwa zur Bergung von Lastwagen, stehen immer wieder an. Generell ist es wichtig, seine Kenntnisse stetig zu verbessern.  Die Fragen stellte Jens Wursthorn.