Behlas Ortsvorsteher ist am Sonntagmorgen im ganzen Ort als Nikolaus unterwegs. 100 Kinder besucht Christof Martin und bringt ihnen eine Überraschung. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Christof Martin springt in der Pandemie in die Bresche

Hüfingen-Behla (jak). Da staunten die Kinder in Behla nicht schlecht. Als sie morgens die Haustüre öffneten, hatte der Nikolaus sie nicht vergessen – Corona hin oder her. In Behla lässt sich der Nikolaus doch von einem Virus nicht abhalten und wer zu ganz früher Morgenstunde durch den Ort läuft, der trifft ja auch kaum jemanden und kann in ganz geheimer Überrschungs-Mission seine Beschenkungsaktion auch corona-konform über die Bühne bringen.

Wer allerdings schon sehr früh wach war, der konnte Ortsvorsteher Christoph Martin auch wirklich in jedem Winkel des Ortes entdecken – gemeinsam mit seiner Frau Jana, die ihren Mann bei der Mission als Geschenke-Chauffeurin unterstützte. Zu ganz früher Stunde waren die Martins nämlich nach Blumberg aufgebrochen, um frischgebackene Klosemannen abzuholen. Zusammen mit einem netten Briefchen von ihm und seinem Ortschaftsrat verteilte Martin die Nikolaus-Geschenke im ganzen Ort. Und in Behla gibt es ziemlich viele Kinder – fast 100 Geschenke musste der Ortsvorsteher zustellen, weil jedes Kind unter 18 Jahren eine Überraschung bekommen hat.

"Die Kinder trifft es ja richtig schlimm. Die hocken zu Hause und nichts findet für sie statt", dachte sich Ortsvorsteher Martin im Vorfeld des Nikolaustages. Keine einzige Veranstaltung habe es in den vergangenen Monaten für den Nachwuchs im Ort gegeben. "Irgendwas müssen wir doch machen", sagt sich der Ortvorsteher und setzte sich an seinen Computer. Neben Behlamer Aufklebern gestaltete er auch einen Brief, der dem Nachwuchs auch gleich noch ein bisschen Historie nahebringt. Schließlich muss man ja auch wissen, dass Behla bereits 890 erstmals als "Behala" erwähnt wurde und schon "sehr alt". Fast schon so alt wieder Nikolaus selbst – also der Richtige, nicht der Ortsvorsteher.