Selbst Fahrzeuge von Anwohnern in Unterbräng werden im Sommer eingeparkt. Verwaltung klopft Randbedingungen ab.
Bräunlingen-Unterbränd - Es ist ein Problem, das in Unterbränd schon länger auf der Tagesordnung steht: die Parksituation rund um den Kirnbergsee.
Kommen in den Wintermonaten Spaziergänger auf einen Ausflug an den See, ist das kein Problem. Wohl aber im Sommer, wenn das Ufer als begehrter Badestrand lockt. Besucher strömen dann in Massen, was prinzipiell ja wünschenswert ist. Was jedoch fehlt, sind ausreichende Parkplätze. Das führt dazu, dass jede freie Fläche zum Parken genutzt wird, ob legal oder nicht. Selbst die Fahrzeuge von Anwohnern werden dann eingeparkt.
"Im Sommer ist alles zugeparkt. Besonders gefährlich ist es, dass teilweise auch keine Rettungsgasse mehr frei bleibt", erklärt Stadtbaumeisterin Antje Krotzinger. Das sorgte etwa für Probleme, als Rettungskräfte einer 18-Jährigen in einer Notsituation sprichwörtlich in letzter Minute zu Hilfe kommen konnten.
"Wir haben überlegt, wie wir dort erweitern können. Die Stellplätze am See könnten verdoppelt werden." Zusätzlich könnte man überlegen, auch ein Ticketsystem mit entsprechendem Automaten anzubringen. Aktuell ist der Parkplatz im Süden zwar kostenpflichtig, das geschieht über Mitarbeiter, die vor Ort kassieren und ein Ticket ausgeben. Mit der autarken Toilette gibt es dort jetzt allerdings auch eine Stromversorgung, die einen entsprechenden Automaten mit Energie versorgen könnte. "Es geht jetzt darum, dafür erstmal die planerischen Grundlagen zu schaffen", so Krotzinger.
"Wir klopfen jetzt die Randbedingungen ab und schauen nach den Grundlagen, wie dort ein Parkplatz untergebracht werden kann", sagte Alexander Misok vom Stadtbauamt. Eine entsprechende Vorplanung sei schließlich auch Grundlage für eine Kostenrechnung, die dann dem Gemeinderat präsentiert werden kann. "Wir müssen das zu Ende denken. Es geht nicht nur um einen Automaten, sondern auch die Ordnung auf dem Parkplatz, wann und wie er geöffnet sein soll und wie das mit der personellen Struktur gemacht werden kann", ergänzte Misok. Die Infrastruktur am See sei sukzessive verbessert worden: Mit autarker Toilette, neuen Stegen, DLRG-Wachen und aufgehübschtem Uferbereich werde allerdings auch die Attraktivität gesteigert. "Das Limit wird dort tageweise bereits überschritten", so Misok. Im Winter sei der Süd-Parkplatz gesperrt.
Sicherheitstechnisch ist die Situation teilweise brenzlig
An Sommer-Wochenenden sind es rund 12 000 Besucher, die den See aufsuchen. Daher gelte es, die Situation entsprechend zu verbessern. Ist der Süd-Parkplatz zugeparkt, reihen sich die Autos der Badegäste entlang des Wirtschaftsweges bis hoch zur Kreisstraße nach Waldhausen auf. Dort stehen sie dicht an dicht. Sicherheitstechnisch ein echtes Problem, zudem befindet sich der Bereich außerhalb des kostenpflichtigen Parkplatzes, kassiert werden kann hier nicht, es sei denn vielleicht vom Ordnungsamt. "Wir profitieren hier nicht von den vielen Parkern, obwohl wir Ausgaben haben", so Bürgermeister Micha Bächle. Ein Umstand, den ein zentraler Ticketautomat eventuell lösen könnte.
"Wir müssen hier etwas machen, die Planungsphase muss kurz gehalten werden", sagte Roman Murr, Stadtrat der Gruppe 84. Armin Ewald von der FDP erkundigte sich, ob denn der Parkplatz nicht vom Stadtbauamt selbst geplant werden könnte, um so Kosten zu sparen. "Ich denke ja", sagte die Stadtbaumeisterin.
Die reine Flächenerweiterung könne zwar geleistet werden, das Konzept für einen Pakrplatzautomaten müsse allerdings extern geregelt werden.
Zur Eile mahnte auch Unterbränds Ortsvorsteher Winfried Klötzer: "Wir haben hier ein akutes Sicherheitsproblem. Im Sommer kommt der Krankenwagen nicht mehr an den Parkplatz zum See runter." Er ergänzte: "Wir sollten schauen, dass die Kosten in Grenzen gehalten werden und eine positive Lösung geschaffen wird."
Beim Campingplatz: Im Sommer wurde teilweise auch schon die Wiese am Campingplatz gegenüber des Strandcafés zugeparkt, selbst das Einschreiten von Platzwart Volker Uhlmann hatte nichts genutzt. Die Wiese ist als Ausgleichsfläche ausgewiesen, wo unter keinen Umständen geparkt werden sollte.
Ortschaftsrat: Dort wurde das Thema auch schon öfter angesprochen. Dort ist man sich einig, dass schnell eine kurzfristige Lösung gefunden werden muss. Es werde festgestellt, dass immer mehr Autos auf der Seite am Campingplatz parken, da auf der Südseite Geld verlangt werde. Bei offiziellen Veranstaltungen gebe es zwar einen Ausweichparkplatz, ansonsten seien es schlicht zu wenig Stellplätze.