Das Kelnhofmuseum wird 30 Jahre alt – für viele Bräunlinger ist dies ein Grund zum Feiern. Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtgeschichte: Seit 30 Jahren eine prägende Einrichtung und ein Ort der Begegnung in Bräunlingen

Seit 30 Jahren prägt das Heimatmuseum Kelnhof das kulturelle Geschehen in Bräunlingen bedeutend mit. Anlass genug, in einem feierlichen Rahmen auf die drei Jahrzehnte zurückzublicken.

Bräunlingen. "Das Kelnhofmuseum ist eine wichtige Einrichtung unserer Stadt, die sich immer weiterentwickelt und unsere Stadtgeschichte lebendig macht. Etliche Ausstellung das Jahr über bringen viele Besucher zu uns und zeigen, dass unser Museum ein Ort der Begegnung und des Austausches ist", betonte Bürgermeister Micha Bächle zum Beginn seiner Ansprache. Bächle wies auch auf die aktuelle Problematik in der Gemäldegalerie aufgrund der starken Temperaturschwankungen hin und sagte zu, dass dieses Thema in einer der nächsten Gemeinderatsitzungen auf die Tagesordnung komme. Es müsse eine durchdachte, nachhaltige und finanzierbare Lösung kommen. Bächle dankte seinem Vorgänger Jürgen Guse, dem "das Museum auch immer am Herzen lag" und allen, die sich damals und heute für das Kelnhofmuseum engagieren. Christof Reiner, der Vorsitzende des Kulturfördervereins, freute sich bei seiner Begrüßung darüber, dass für Bürgermeister Micha Bächle das Kelnhofmuseum ebenfalls eine Herzensangelegenheit sei.

Einen umfangreichen Überblick mit interessanten Hintergrundinformationen über die Vorgeschichte des Kelnhofkaufes und die Sanierung sowie Umbau zum Heimatmuseum gab Joachim Schweizer, der als damaliger Ratsschreiber bei der jahrelangen Aufbauphase direkt mit dabei war. Dabei bildete der Brand des Museums im alten Schulhaus am 13. Februar 1971 einen Schwerpunkt des Rückblickes.

Etliche Güter verbrannten

Damals waren etliche Kulturgüter verbrannt. Mehrere neue Standorte wurden genannt, wobei nach einer langen Diskussions- und Verhandlungsphase das Kelnhofgebäude im Jahre 1978 von der Stadt gekauft wurde.

Mit einer ganz knappen Mehrheit von nur einer Stimme entschied der Gemeinderat 1979, dass das Museum in das zu sanierende Kelnhofgebäude kommt. Eine Kelnhofkommission wurde gegründet und am 22. Oktober 1988 folgte die offizielle Eröffnung des neuen Museums mit einem Festakt. Dabei wurde eine auf 150 Exemplare limitierte Kelnhofzeichnung an die Gäste übergeben.

1981 wurde der Kulturförderverein gegründet, der sich neben der Sanierung bis heute für die Pflege des Gebäudes und der Einrichtung engagiert. Beim Geburtstagsabend "30 Jahre Kelnhofmuseum" am Sonntagabend im vollbesetzten "Lindenhof" erinnerten etliche Diaserien und sogar einige Filme an die Übergabefeierlichkeiten 1988 und die ersten Ausstellungen der früheren Jahre.

Unter der Überschrift "Wenn das kein Grund zum Feiern ist" blickten Juliane Mayer, Elisabeth Reiner, Sabine Prytka und Ursula Gehringer auf die unterschiedlichen, das Gebäude prägenden Merkmale. Dabei gingen sie auf die Bauart, den Standort, den Nutzen, die Blüte, die Pflege und die Aussichten des Bräunlinger Kulturgutes "Cellarius Musuem Bräunlingensis" neben den Fakten auch mit humorvollen Passagen ein.

Das Kelnhofmuseum in der Zwingelgasse 2 mit neu gestaltetem Vorplatz enthält Erinnerungsstücke, die bis zu 1500 Jahre alt sind. Darunter sind etliche mit lokalem Bezug. Viele Sonderausstellungen gehören immer wieder zum festen Jahresprogramm. Das Museum beleuchtet verschiedene Epochen aus der Archäologie, Geschichte, Kunst, Kirchengeschichte Volkskunde, Handwerk und Landwirtschaft von Bräunlingen sowie Umgebung. Jeden ersten Sonntag im Monat ist das Museum von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos beim Kulturamt Bräunlingen oder unter www.kelnhofmuseum.de.