Arbeiter verlegen im Januar 2018 ein Lehrrohr im Ameisenweg. Unterbränd und Waldhausen sind bereits an das schnelle Netz angeschlossen, weitere Gebiete in der Kernstadt sollen jetzt folgen. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ausbau des schnellen Internets in Bräunlingen schreitet voran / "Weiße Flecken" in Döggingen

Es gilt als erklärtes Ziel, dass begonnene Maßnahmen für das schnelle Intenet in Bräunlingen im Bereich östliche Scheffelstraße, Bregenberg und Röslebuck 2020 baulich realisiert werden sollen.

Bräunlingen (guy). In Abstimmung mit dem Zweckverband Breitband schaue man, in welchem Korridor dies möglich sei, so Bürgermeister Micha Bächle. In den vergangenen zwei Jahren erfolgte bereits der Ausbau in Waldhausen und Unterbränd, Bruggen und Mistelbrunn sind bereits angeschlossen. Laut Beschlusslage des Gemeinderates soll 2020 ebenso in Döggingen der Ausbau vorangetrieben werden. Gleichzeitig wolle man sich um eine Förderung bemühen.

Es sei eine große Investition für die Stadt und rentiert sich dann, wenn Anschlüsse von Bürgern aktiv genutzt werden, so der Bürgermeister. Man sei auf einem guten Weg, es gebe aber etliche, die sich noch nicht dazu entschieden hätten. Das trifft etwa auch Gebiete in Döggingen, die auf der Versorgungskarte als sogenannte weiße Flecken bezeichnet werden. Dort ist der Ausbau entsprechend noch nicht weit fortgeschritten und eine Förderung ist möglich. "Viele Bereiche werden ab 2021 förderfähig", so Cabanis. Er ergänzte: "In Döggingen sind keine großen Baumaßnahmen notwendig." Mit dem Förderantrag könne man schnell danach auch bauen: "Das bekommen wir ohne Probleme hin."

In Döggingen seien gut 40 Prozent der Haushalte bereits angeschlossen, so Cabanis. Teil des Problems des heutigen Zustandes in dem Bräunlinger Ortsteil hänge auch mit der Telekom zusammen: "Die haben früher die Karten nicht auf den Tisch gelegt. Döggingen war unterversorgt", so Ortsvorsteher Dieter Fehrenbacher. Das bestätigte auch Rolf Schütz, CDU-Stadtrat: "Dort ist viel schief gelaufen und lange ging nichts. Das hing auch damit zusammen, dass die Telekom noch zuvor viele Zweijahresverträge abgeschlossen hat."

So etwa auch der bisher fehlende Technikstandort am Röslebuck. "Vorerst ist keine Förderung fähig. Wir wollen lieber schauen, auch hier 2021 Fördergelder zu bekommen", sagte Cabanis. Der Technikstandort sei förderfähig.

"100 MBit/s bieten wir an und liefern es auch", erklärte Jochen Cabanis, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar. Viele Projekte habe man allerdings momentan geschoben, um von neuen Fördermöglichkeiten profitieren zu können: "Vieles geht jetzt von der Landes- auf die Bundesförderung. Konkret bedeutet das, dass es von einer 30-prozentigen Förderung bis auf eine 60-prozentige gehen kann." Für 2020 mache man alle Projekte fertig, die man bereits angefangen habe.

Dazu gehöre etwa auch der Feinbelag der Straße am Röslebuck: "Das Breitband muss zuerst kommen, dann kann auch der Feinbelag aufgebracht werden", so Bächle. Um die Hausanschlüsse und Grundstücksablagen zu legen, müsse die Straße an den betreffenden Stellen noch einmal aufgerissen werden. Die Stadt rät, auf jeden Fall eine Ablage machen zu lassen, denn wenn die Straße fertiggestellt ist, dann zahlt der Grundstücksbesitzer.

"Wir müssen den Weg so gehen, dass die am schlechtesten versorgten Gebiete angegangen werden", sagte Berthold Geyer, Sprecher der Gruppe 84. So formulierte es auch Simone Burgert, CDU: "In unserer Fraktion herrscht Konsens darüber, dass es dort weiter gehen muss, wo die Versorgung am schlechtesten ist."

Thema war auch die Frage der Gewährleistung bei den Straßenbauarbeiten. "Es ging so schnell, das vieles nachträglich noch mal gemacht werden musste. Es ärgert einen, wenn so etwas schludrig abgewickelt wird. Wer trägt diese Kosten?", erkundigte sich Mistelbrunns Ortsvorsteher Norbert Knöpfle. "Die Schäden werden gerichtet, bevor die Gewährleistung abläuft", so Cabanis. Man habe das im Terminkalender und gehe davor mit dem Stadtbauamt durch und schaue sich an, was gemacht werden müsse. Die betroffenen Stellen laufe man dabei vor Ort auch ab. "Davon abgesehen finanziert sich der Zweckverband ohnehin über die Städte", erläuterte Cabanis. "Ich bin gespannt, ob es die Baufirma noch gibt, wenn die Mängel dann alle auftauchen", sagte Rolf Schütz. Dabei handle es sich allerdings um ein großes Unternehmen: "Die gibt es nächstes Jahr auch noch", so Cabanis.

2021 können viele Maßnahmen aus den Anschlussprojekten für eine Bundesförderung infrage kommen. Die richtet sich an eher versorgungstechnisch benachteiligte Gebiete. Dabei können etwa auch Bereiche aus Döggingen in Betracht gezogen werden. In Aussicht gestellt werden dabei Förderungen, die etwa 90 Prozent der Kosten decken. "Gehen Sie dabei aber eher von 60 Prozent aus", erläuterte Jochen Cabanis, Geschäftsführer des Zweckverbandes Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar. Jedoch sei auch das hochgradig lohnenswert.