Großes Interesse herrscht im Kelnhofmuseum am Vortrag über die Dreibeinknöpflemaschinen von Martin Strangfeld. Foto: Dagobert Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Kelnhofmuseum: Martin Strangfeld stellt unterschiedliche Küchen-Gerätschaften vor / Reges Interesse

Bräunlingen. Expertenwissen von den Spätzle-Schwaben und den unterschiedlichen Knöpflepressen trug Martin Strangfeld aus Unterbränd vom Verein Slow Food Schwarzwald-Baar-Heuberg bei seinem Vortrag im Kelnhofmuseum den über 40 Besuchern am Sonntagnachmittag vor.

Er erläuterte auch die regionalen Unterschiede der goldgelben Spätzle und der etwas blasseren Knöpfle, für die nur ungefähr die Hälfte der Eier benötigt wird. Der Teig der Spätzle wird bei der klassischen Zubereitung auf ein feuchtes Brett gestrichen und mit einem Messer in Streifen direkt in das kochende Wasser geschabt. Der etwas zähere Knöpfleteig muss dagegen durch die runden Löcher der Passiermühle ins Wasser gepresst werden. Das Salz kommt bei den Knöpfle erst ins Wasser, um die Maschinen zu schonen.

Fünf verschiedene Knöpflepressen unterschiedlichen Alters präsentierte Strangfeld, wobei die Älteste vor dem Ersten Weltkrieg und die Neueste in den sechziger Jahren gebaut wurde. Spontan hatte ein Besucher aus Brigachtal eine private Knöpflepresse mitgebracht, die sein Großvater, der Schmiedemeister war, in den sechziger Jahren selbst hergestellt hatte.

Strangfeld erläuterte ausführlich die Herstellung und das Material der Pressen und zeigte auch anhand von Beispielen die ständigen Verbesserungen sowie die Handhabung der nicht mehr hergestellten Pressen. "Spätzle werden geschabt und Knöpfle werden gepresst", sagte Strangfeld, der speziell auf die Schwenninger Knöpfle einging, die schon vor über 200 Jahren erstmals aus Mehl und Eiern hergestellt wurden.

Brühe-Zutaten überraschen

Überrascht zeigten sich einige Besucher über die unterschiedlichen Zutaten, darunter Kartoffelsalat und Rotkraut, die in verschiedenen Rezepten zu den Knöpfle in Brühe als Speise mit hinzugefügt wurden. Zu Beginn ging Kuratorin Susanne Huber-Wintermantel kurz auf die Geschichte der Spätzle und Knöpfle ein und wies auf einige Kochbücher hin, in denen verschiedene Rezepte der Teigvariationen stehen.

Nach Schwenninger Rezept

"Unser Ziel ist es, gesunde und kohlenhydrathaltige Speisen näher kennenzulernen, und wir verteidigen das Recht auf Genuss", sagte Strangfeld über den Verein Slow Food. Zum Ende seines Vortrages präsentierte er in einer Schüssel mitgebrachte Knöpfle, die nach dem Schwenninger Rezept hergestellt wurden.

Etliche Fragen der Besucher zu den Hintergründen der Knöpfleherstellung und den fünf vorgestellten Maschinen rundeten eine sehr informative Stunde im Kelnhofmuseum ab.

Als Dank überreichte ihm Kuratorin Susanne Huber-Wintermantel ein Präsent der Stadt.