460 Hektar Fläche auf dem Prüfstand / Landrat lobt Stadt Bräunlingen / Pilotprojekt im Land für 885 000 Euro
Von Engelbert Kropfreiter
Bräunlingen-Bruggen. Im laufenden Flurneuordnungsverfahren Bräunlingen-Bruggen informierte gestern Vormittag die Untere Flurbereinigungsbehörde des Landratsamtes Schwarzwald-Baar mit dem Projekt betraute Teilnehmer, wie den Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft Bräunlingen-Bruggen, Eberhard Gehringer, Umweltberater Gerhard Bronner, die Naturschutzbeauftragte Hildegard Körner und andere, mit der aktuellen Situation der 460 Hektar großen Verfahrensfläche, von der 120 Grundstückseigentümer betroffen sind.
Im Dorftreff Bruggen fand vor den Plänen der Maßnahme Landrat Sven Hinterseh lobende Worte für die Stadt, die sich in diesem schwierigen Thema, einem Pilotprojekt für Baden-Württemberg, einbringe. Der enge Dialog zwischen Naturschutz und Landwirtschaft bewirke eine ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftung, das müsse zum Erfolg führen und letztlich beispielgebend sein, so Hinterseh. Stadt, Gemeinderat und Verbände bündelten in diesem Falle ihre positiven Kräfte.
Bürgermeister Jürgen Guse erinnerte wie schon in früheren Zusammenkünften, dass die Bruggener Landwirte noch eine Zukunft in ihrem Beruf sehen und dies nicht mit "unwirtschaftlichen Handtuchgrundstücken" möglich sei.
Bei einer Nachkartierung war festgestellt worden, dass viele der kartierten Schutzflächen in Bruggen ihre ökologische Wertigkeit verloren haben. Es herrsche also Handlungsbedarf insofern, dass bestehende geschützte Wiesen erhalten bleiben und jene, die ihren ökologischen Wert verloren haben, zurückgewonnen werden sollen. Eine solche Wiese mit ihrem reichen Pflanzenwuchs wie der sibirischen Schwertlilie, der schwarzen Teufelskralle oder den verschiedensten Augentrostarten besuchten die Teilnehmer dieses Treffs dann im Gelände. Hildegard Körner führte dort, wo eine zusammenhängende Wiesenfläche noch intakt ist, in die Materie ein. Die "Fauna-Flora-Habitat"-Richtlinie für magere Flachland- und Bergmähwiesen im Schwarzwald-Baar-Kreis könnte hier zu einem Vorzeigeobjekt werden.
Das Flurneuordnungsverfahren Bräunlingen-Bruggen hat ein Investitionsvolumen von zirka 885 000 Euro. An Zuschüssen werden zirka 665 000 Euro fließen.