Der Vorsitzende des Bräunlinger Fußballclubs, Patrick Gemeinder, ist stolz auf seine Vereinsmitglieder. Das neue Projekt, im Plan auf dem Tisch, sei eine Gemeinschaftsarbeit des Vereins. Die Stadt gewährt 100.000 Euro Zuschuss zu dem Projekt. Foto: Simon

Anpfiff für  großes Zukunftsprojekt. Ganzjähriger Spielbetrieb soll gesichert werden.

Bräunlingen - 100.000 Euro bekommt der Fußballclub (FC) Bräunlingen von der Stadt. Der höchste Zuschuss, den je ein Verein in der Zähringerstadt als Fördersumme erhalten hat.

Bei den Vereinsmitgliedern ist die Freude groß, gilt es doch, eine große Aufgabe zu stemmen: Das Otto-Würth-Stadion wird aufgemöbelt, zu einem Sportpark. Das Projekt beinhaltet mehr, als bloß den Kunstrasenplatz, der dabei auch entstehen soll, sagt Patrick Gemeinder, Vorsitzender des FC. "Es geht hier darum, eine Infrastruktur zu schaffen, die den Vereinsbetrieb zukunftsfähig macht. Dazu gehören auch die Flutlichtanlage, ein Halbfeldplatz, ein Spielplatz und vieles mehr. Die Summe bezieht sich auf das ganze Projekt", erklärt er.

In einer Klausurtagung eigens für das Projekt habe sich der Verein Gedanken gemacht, wie der Platz auf Vordermann gebracht werden könnte, und vor allem: Wie eine Finanzierung zu stemmen sei. Die Pläne für die Modernisierung der gesamten Anlage laufen bereits seit einiger Zeit, berichtet der Vorsitzende: "Meist sieht man ja erst, wenn der Bagger anrollt, dass etwas vorwärts geht. Allerdings wurde dafür schon im Vorfeld seit zwei oder drei Jahren geschuftet."

Im Otto-Würth-Stadion sind jedoch bereits die ersten Veränderungen zu bemerken: Die Flutlichtanlage, ausgestattet mit moderner LED-Beleuchtung, ist bereits aufgestellt. Lediglich einige Pflasterarbeiten sollen diesen Abschnitt des Projekts im Frühjahr beenden. "Am 15. November gingen die Lampen das erste Mal an", freut sich Gemeinder. Das Licht werde von Mitte September bis Mitte April auch dringend gebraucht. "Zudem lässt es sich im Winter auf einem Rasenplatz nicht gut spielen. Am Paule-Wäldle-Platz gibt es keine sanitären Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche müssen von ihren Eltern hochgefahren werden. Auf dem Weg sind keine Scheinwerfer – das ist nicht mehr zeitgemäß", erklärt er. Viele Vereine lösen dieses Problem, indem sie außerhalb Plätze anmieten und dort trainieren, etwa in der Bodenseeregion.

Mit der neuen Infrastruktur wolle man den gestiegenen Anforderungen an die Vereine gerecht werden: "Das Freizeitangebot ist mittlerweile gigantisch geworden, wir müssen uns da positionieren. Wir haben den Anspruch, dass der Verein für die Zukunft gut und solide aufgestellt ist und von unserer Arbeit profitieren kann", so der FC-Chef. Gerade Sportvereine bieten für Jugendliche eine wichtige Anlaufstelle und müssen attraktiv bleiben.

Mit Flutlicht und Kunstrasenplatz könne man schließlich ganzjährig einen Spielbetrieb anbieten, gerade auch für die Menge an Spielern und Mannschaften, die es in Bräunlingen gibt. "Kleine Turniere können im Sommer auf dem Halspielfeld neben dem Kunstrasenplatz abgehalten werden", erklärt der Vereinsvorsitzende. Er ergänzt: "Wir wollen, dass auch Familien mit ihren Kindern hier sind. Dazu sollen beim Umbau zum Sportpark auch ein Spielplatz und eine Grillhütte entstehen. Der Platz soll auch ein Treffpunkt werden." Erster Schritt beim Umbau sei die Renovierung der Sportlerkabinen und das Clubhaus gewesen.

Der Wall rund um den großen Rasenplatz soll durchbrochen und ein direkter Zugang zum neuen Kunstrasenplatz entstehen. Der Fußverkehr soll nämlich nicht über die Straße vor dem Stadion führen. Dort herrscht teilweise reger Verkehr. Nicht nur parken dort die Mitglieder und Besucher des FC, auch wer zum Tennisclub möchte, fährt hier entlang.

Nach der kommenden Saison soll schließlich mit den Arbeiten im hinteren Stadionbereich begonnen werden: "Wir wollen, dass der Kunstrasenplatz etwa gegen Ende September 2018 bespielbar sein wird", so Gemeinder.

Die Gesamtkosten von etwa 550.000 bis 600.000 Euro seien nur zu stemmen, weil die Vereinsmitglieder so tatkräftig mitanpacken: "Wir sehen, dass alle mithelfen. Das war bereits beim Flutlicht so, als von der AH betoniert und mit dem Bagger gearbeitet wurde", freut sich Gemeinder über das Engagement, das 2018 eine ganz besondere Rolle einnehmen wird: "Da wird jeder gebraucht. Wir hätten es auch einfach haben können und die Firma beauftragen, alles fertig zu machen. Wir sind allerdings bestrebt, die Kosten im Rahmen zu halten. Das geht nur mit Eigeneinsatz."

Der FC Bräunlingen verfügt über ein solides Kapitalpolster, das auch die Verhandlungen bei der Bank erleichtert habe, so der Vorsitzende. Ein Teil der Summe wird über eine Baufinanzierung geregelt. Hinzu kommen das Geld von der Stadt sowie ein Zuschuss vom Badischen Sportbund. Eigens für das Vorhaben hat der Verein seine Mitgliedsbeiträge für die Dauer von zehn Jahren um 20 Euro erhöht. Zusätzlich wird der FC einige Sonderaktionen, wie etwa Crowdfunding oder den Verkauf von Spielfeldflächen, starten.