Der Fahrer dieses Autos wird auf einer wegen des Sturmtiefs "Sabine" gesperrten Straße bei Bräunlingen erwischt. Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung Bräunlingen notiert sich das Kennzeichen, der Fahrer muss mit einer Anzeige rechnen. Foto: Stadt Bräunlingen

Absperrung nach Sturmtief "Sabine" einfach umfahren. Fahrer erhalten Anzeigen.

Bräunlingen - Wer mit seinem Fahrzeug eine gesperrte Straße unter die Räder nimmt und dabei erwischt wird, muss damit rechnen, dafür zur Verantwortung gezogen zu werden.

Das dürften auch die vier Auto- beziehungsweise Lastwagen-Fahrer gewusst haben, die am Sonntagabend, 9. Februar, die Kreisstraße zwischen Bräunlingen und Eisenbach-Oberbränd sowie die Kreisstraße zwischen Mistelbrunn und Unterbränd befahren haben. Beide Straßen waren wegen "Sabine" abgesperrt worden. Zu groß war die Gefahr, dass entwurzelte Bäume oder Äste auf die Straße fallen könnten.

Mehr zum Sturmtief "Sabine" haben wir in unserem Blog zusammengetragen

Als Mitarbeiter der Bräunlinger Stadtverwaltung und der Feuerwehr am Tag darauf ausrückten, um rund 60 umgeknickte und auf die Straße gestürzte Bäume zu beseitigen, notierten sie die Kennzeichen von vier Fahrzeugen, die aufgrund der Wetterlage nicht mehr vor oder zurück konnten. Schneefall hatte die Situation nochmals verschärft.

Ähnlich erging es dem Fahrer eines Kleintransporters. Dieser befuhr am Sonntagabend mit mehreren Insassen an Bord die Straße zwischen Mistelbrunn und Bubenbach. Die war zu diesem Zeitpunkt noch offen, allerdings musste auch dieser Mann sein Auto abstellen, weil ihm umgestürzte Bäume das Weiterfahren unmöglich machten. Er setzte daraufhin einen Notruf ab und die Feuerwehr Bubenbach brachte den Mann und seine Beifahrer aus dem Wald.

Sperrung verlängert

Am Montagvormittag wurde dann auch diese Straße geschlossen. Nach den Aufräumarbeiten sollte sie am Mittwoch wieder freigegeben werden, doch das ging nicht, denn auf dem schmalen Sträßchen stand der Kleintransporter so ungeschickt, dass es keinen sicheren Weg um ihn herum gab. In der Folge konnte die Straße erst am Donnerstag, 10 Uhr, wieder geöffnet werden. Auch der Kleinbusfahrer wurde angezeigt. In diesem Fall nicht von der Stadt Bräunlingen, sondern direkt vom Straßenbauamt.

Bräunlingens Hauptamtsleiter Jürgen Bertsche kann das Verhalten nicht nachvollziehen: "Es macht doch Sinn, wenn wir eine Straße sperren. Die bringen nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch die Rettungskräfte."

Die Bußgeldstelle, so Landratsamts-Sprecherin Heike Frank, prüfe jetzt die Anzeigen vollumfänglich. Zum jetzigen Zeitpunkt könne nicht gesagt werden, wie hoch die Geldstrafen ausfallen. Die Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog können eine Geldbuße umfassen, Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot bis zu drei Monaten. Laut Gesetz beträgt eine Geldbuße mindestens 25 Euro und höchstens 7500 Euro.