Foto: Ackermann Foto: Schwarzwälder Bote

Ein Marathon ist allein schon etwas Besonderes. Doch obwohl es mittlerweile

Ein Marathon ist allein schon etwas Besonderes. Doch obwohl es mittlerweile unzählige Veranstaltungen gibt, ist und bleibt der Schwarzwald-Marathon eine Klasse für sich.

Bräunlingen (jak). Hier treten die Läufer nicht an, um Weltbestzeiten zu erreichen, dann dafür sind Läufe auf der Ebene und mit durchweg geteerten Strecken einfach mehr geeignet. "Unser Marathon hebt sich ab, er ist anstrengend. Aber einfach kann ja jeder", sagt Frank Kliche, Vorsitzender der Laufsportgemeinschaft (LSG) Bräunlingen, die den Marathon veranstaltet.

Lediglich 20 Prozent der Strecke sind asphaltiert, die anderen 80 Prozent sind Waldwege. Bis zum Kilometer 21 steigt die Strecke an, danach fällt sie wieder ab. Der höchste Punkt liegt auf 984 Metern. Er ist nach dem Essener Marathon "Rund um den Baldeneysee" und dem Göltzschtal-Marathon die drittälteste Marathonveranstaltung in Deutschland, die noch stattfindet.

Nach der Anzahl der Veranstaltungen sogar die zweitälteste. 1968 durften hier erstmals auch Frauen starten und somit ist der Schwarzwaldmarathon der älteste Frauenmarathon – weltweit. 1972 ein weiteres Novum: die elektronische Erfassung. Im vergangenen Jahr dann das große Jubiläumsfest – 50 Jahre Schwarzwald-Marathon. So viel zu den Zahlen.

Doch ausruhen kommt für Frank Kliche und sein zehnköpfiges Vorstandsteam nicht in Frage: "Gleich nach dem Jubiläumsfest für den 50. Marathon haben wir uns an die Vorbereitungen für den 51. Marathon gemacht." Denn das Hoch, das die Jubiläumsveranstaltung mit sich gebracht hat, sollte genutzt werden. Denn in der Liste der Gewinner und Verlierer unter den Marathons lagen die Bräunlinger im vergangenen Jahr auf Platz zwei. Nur der Hauptstadtmarathon konnte noch stärkere Zuwächse für sich verbuchen. Aber: Berlin ist eine ganz andere Liga. Und wenn man nicht in Läufern rechnet, sondern den Blick auf den prozentualen Zuwachs richtet, dann liegt der Schwarzwaldmarathon auf Platz eins.

Heutzutage sind Marathonveranstalter grundsätzlich schon glücklich, wenn ihre Anmeldezahlen stabil sind, denn meist sind die Zahlen eher rückläufig – und das bundesweit. Bei einem unverändert hohen Angebot und teilweise sogar neuen Laufveranstaltungen wird es daher zunehmend schwerer, Teilnehmer für die volle Marathondistanz von 42,195 Kilometern zu gewinnen.

Die Distanz ist auch das Einzige, was Berlin und Bräunlingen gemeinsam haben. "Bei uns ist man stundenlange allein im Wald unterwegs, in Berlin läuft man ständig an Menschen vorbei und überall ist Musik", erklärt Hans-Peter Futter, stellvertretender LSG-Vorsitzender. Doch genau das wissen die Teilnehmer auch zu schätzen. "Immerhin war unser Rekordhalter den Schwarzwaldmarathon schon 45. Mal gelaufen", so Futter. Trotzdem ist der Läufermarkt ein hart umkämpftes Feld: "Man muss überzeugen, dass man zu den Besten gehört."

Und deshalb fängt die Werbung für den Marathon schon früh an, schließlich planen Langstreckenläufer, wann und wo sie an den Start gehen. Anfang November des vergangenen Jahres konnten die Läufer sich schon anmelden und viele haben es bereits gemacht. Schließlich kann man auch nicht jedes Wochenende einen Marathon laufen und im Vergleich zu den kurzen Strecken, wie dem Zehn-Kilometer-Lauf, ist auch wesentlich mehr Training nötig. So kann Kliche auch schon jetzt – 67 Tage vor dem 51. Schwarzwald-Marathon – sagen, dass er mit den Anmeldezahlen für Oktober mehr als zufrieden ist. Die Jubiläumsveranstaltung wirkt eindeutig nach. Bis 7. Oktober – so lange ist die Anmeldung auf der Seite www.schwarzwaldmarathon.de möglich – werden noch Anmeldung hinzukommen.

Natürlich lässt sich so eine Großveranstaltung nicht nebenher organisieren. "Eigentlich sind das mindestens drei oder vier Ganztagesjobs", sagt Frank Kliche. Von der Versorgung, über die Strecke und die Werbung, bis hin zum Maskottchen gibt es viele Aufgaben, die auf noch mehr Schultern verteilt werden. Und am Marathonwochenende selbst kommen noch die Vereine dazu, die beispielsweise die Verpflegungsposten übernehmen. Auch wenn viele Bräunlinger im Hintergrund im Einsatz sind, mitmachen ist selbstverständlich: "Jeder Bräunlinger ist irgendwann einmal mitgelaufen – ob Groß oder Klein", sagt Hans-Peter Futter. Schließlich gibt es ja nicht nur den Marathon mit seinen 42,195 Kilometern.

n Samstag, 13. Oktober

12 bis 18 Uhr: Startunterlagen-Ausgabe und Nachmeldungen

12 bis 18 Uhr: Marathonsportmesse in der Stadthalle

14 Uhr: Start 1,05-Kilometer-Schüler-/Jugendlauf I

14.20 Uhr: Start 1,75-Kilometer-Schüler-/Jugendlauf II

15 Uhr: Start Zehn-Kilometer-Lauf (Einzel-/Firmen-/ Vereinslauf)

15.05 Uhr: Zehn Kilometer Nordic Walking/Walking (Die Zehn-Kilometer-Strecke hat Geländeabschnitte)

15 bis 18 Uhr: Maultaschenparty in der Stadthalle

15.30 Uhr: Siegerehrung Schülercup/Jugendlauf I und II

17 Uhr: Siegerehrungen aller Zehn-Kilometer-Läufe

17.05 Uhr: Zielschluss (Sollzeit zwei Stunden)

18.30 Uhr: Gottesdienst in der Kirche

n Sonntag, 14. Oktober

7 bis 9.30 Uhr: Startunterlagen/Nachmeldungen

9.30 Uhr: Start Marathon/Staffelmarathon

10 Uhr: Start Halbmarathon

10.10 Uhr: Gottesdienst in der Kirche

ca. 11.10 Uhr: Siegereinlauf Halbmarathon

ca. 12.00 Uhr: Siegereinlauf Marathon

ca. 14 Uhr: Siegerehrung Halbmarathon in der Stadthalle

ca. 14.30 Uhr: Start Bambinilauf an der Stadthalle

ca. 14.45 Uhr Siegerehrung Marathon in der Stadthalle

15.30 Uhr Zielschluss (Sollzeit sechs Stunden)