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Ehrenamtliche Arbeit zunichte gemacht. Grill-Anlage an vielen Stellen kaputt.

Bräunlingen - Die Grillstelle der 72-Stunden-Aktion am Bräunlinger Bolzplatz ist nur wenige Monate intakt geblieben – ein Fall von Vandalismus.

Als Mitarbeiter des Bräunlinger Bauhofs am Montagmorgen am Grillplatz vorbeikamen, entdeckten sie, was über das Wochenende passiert sein muss. Irgendjemand hat sich dort ausgetobt und dabei für einige Zerstörungen gesorgt.

"Ich kann das nicht verstehen", sagt Alexander Misok vom Stadtbauamt. Er habe keine Toleranz für so etwas. Der Bolzplatz auf der anderen Straßenseite der Sporthalle wurde verwüstet. Eine der neu gepflanzten Flatterulmen wurde abgehackt und in der Grillstelle verbrannt. Sie sollte dort zukünftig für Schattenwurf sorgen. Zerstört ist auch das Gestell der hölzernen Anwuchshilfe. Mit im Feuer lagen auch einige Bretter der hölzernen Ballwand neben den beiden massiven Toren. Sie soll verhindern, dass beim Fußballspiel zu viele Bälle im grünen Dickicht landen. Die Bretter wurden von der Wand gerissen. An der Grillstelle befinden sich zudem massive, etwa 90 Kilogramm schwere Steine, die verschoben wurden.

Von Ministranten bei 72-Stunden-Aktion aufgehübscht

"Der materielle Schaden hält sich in Grenzen. Das sind wahrscheinlich so um die 300 Euro", erklärt Misok. Aber in diesem Fall überwiegen andere Faktoren. Der Grillplatz wurde von den Bräunlinger Ministranten bei der vergangenen 72-Stunden-Aktion im Mai bearbeitet und ordentlich aufgehübscht. Dabei bleiben den Teilnehmern drei Tage Zeit, um ein Projekt in der Heimatstadt umzusetzen. Sämtlicher Einsatz geschieht auf ehrenamtlicher Basis. Die Jugendlichen kümmerten sich um Sponsoren, Arbeitsmaterialien und die notwendigen Informationen von Fachleuten. Ein nicht unerheblicher Aufwand. "Und dann wird das einfach so zerstört. Das ist unnötig", so Misok. "Wen macht so etwas glücklich?"

Bei neuen Planungen werde mittlerweile immer hinsichtlich eines potenziellen Vandalismus geprüft: "Es wird dann immer geschaut, ob sich der Platz irgendwo befindet, wo es viel Licht gibt, oder dass die Stelle stärker frequentiert ist", erklärt Misok. Im Fall des Bolzplatzes habe man etwa darauf geachtet, keine Holzbänke aufzustellen, auf keine hölzernen Sitzauflagen zu verwenden. "Wir müssen da immer überlegen, wie wir eine Brennholzgenerierung vermeiden. In dieser Hinsicht leide das Umfeld meist unter öffentlichen Grillstellen.

Negativbeispiele finden sich am Kirnbergsee in Unterbränd

Negativbeispiele dafür finden sich am Kirnbergsee in Unterbränd. Dort darf zwar nicht gegrillt werden, es passiere dennoch. Und das Feuerholz werde vielfach aus den nahen Pflanzen geholt, vor allem die Neubepflanzungen wandern in die Flammen. Am See gebe es Stellen, "da haben wird schon dreimal nachpflanzen lassen", sagt Misok.

Alexander Misok arbeitet schon seit rund 30 Jahren bei der Stadt Bräunlingen. Wie er sagt, gebe es seit etwa fünf Jahren wieder eine Zunahme von Vandalismus im Stadtgebiet, wie etwa der abgerissene Buchstabe am Stadthallen-Schriftzug. In den 1990er-Jahren habe es schon einmal eine Phase gegeben, in der sehr viel zerstört worden war: "Damals wurden sogar die Pfosten von Verkehrsschildern umgebogen", so Misok.

Bleibt zu hoffen, dass es nicht abermals so kommt. Nun ist der Bauhof damit beschäftigt, die Zerstörungen wieder in Ordnung zu bringen. Das wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. "Viele denken auch, das Zerstören eines Bäumchens sei ein Kavaliersdelikt. Das ist es nicht." Für eine neue Pflanze müsse man weitere Anfragen stellen, Angebote einholen und schließlich pflanzen.

Bereits zu Anfang des Jahres gab es bereits Ärger mit Vandalismus in der Stadt. Damals wurde ein Buchstabe des Schriftzuges "Bräunlinger Stadthalle" an selbiger mit Gewalt abgerissen. Der Schriftzug befindet sich erhöht über dem Vordach der Halle. Daher scheint der Verursacher dort hinaufgeklettert zu sein, um den Schriftzug zu beschädigen. Die Reparatur des fehlenden "E" kostete rund 1300 Euro.