Hoher Besuch beim Spatenstich der Firma Dynacast an ihrem Standort in Bräunlingen (von links): Stefanie Tedesco, Vorsitzende des Betriebsrats, Geschäftsführer Armin Beck, Marc Boettcher, Leiter Engineering, Geschäftsführer Bert Uwe Peters, Betriebsleiter ­Joachim Holzer, Architekt Christoph Wernet, Josef Ungerhofer, leitender Vizepräsident Europa, Bürgermeister Micha Bächle, Scott Hermanson von der Dynacast-Muttergesellschaft Form Technologies, Wolfgang Voith, Leiter Verkauf und Marketing, Achim Weisser, Leiter Maschinenbau, und Susanne Jerlitschka, Qualitätsmanagement-Beauftragte. Fotos: Sigwart Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Richtfest am Erweiterungsbau / Druckgussunternehmen stellt Weichen für weiteres Wachstum

Jahr für Jahr ist die Firma Dynacast an ihrem Standort in Bräunlingen gewachsen. Doch dieser Erfolg bringt auch Nachteile für das Unternehmen mit sich.

Bräunlingen. Denn eines ist am Bräunlinger Standort, an dem 1969 mit der Gründung von Dynacast Deutschland das erste Gebäude bezogen worden ist, Mangelware geworden: der Platz. "Seit wir das erste Gebäude bezogen haben, sind wir sukzessive gewachsen", sagt Betriebsleiter Joachim Holzer. Da wurde ein Eckchen genutzt, dort wurde eine neue Möglichkeit geschaffen, und die ein oder andere Notlösung war auch dabei. Doch irgendwann war das alles nicht mehr ganz so effektiv. "Wir haben aus dem alten Gebäude das Bestmögliche gemacht. Aber wir arbeiten überall mit Kompromisslösungen", sagt Geschäftsführer Armin Beck.

Doch irgendwann sind alle Möglichkeiten des Druckgussunternehmens erschöpft. Und so wird aktuell eine Zukunftsinvestition in den deutschen Standort des weltweiten Unternehmens getätigt, der auch weitere Wachstumschancen ermöglichen soll. Pläne für eine Erweiterung gab es schon lange, bereits 2006 wurden die ersten Grobplanungen gemacht. Und nun können sie in die Realität umgesetzt werden. "Wir hatten 2017 ein sehr gutes Wachstum", sagt Beck. In Bräunlingen konnten in den vergangenen sieben bis acht Jahren weitere 100 Arbeitsplätze geschaffen werden, sodass aktuell über 300 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Der Erfolg am deutschen Standort hat letztendlich auch den amerikanischen Mutterkonzern überzeugt – in Bräunlingen wird erweitert. Doch mit dem Anbau, der quer hinter dem Bestandsgebäude er richtet wird, soll nicht nur zusätzlicher Platz geschaffen werden, sondern auch der komplette Warenfluss optimiert werden, denn noch wird viel Zeit damit verbracht. Involviert waren auch Mitarbeiter: Die Antwort auf die Frage "Was braucht Ihr?" sollte bei den Planungen berücksichtigt werden.

Der Spatenstich war im Juni, und nun konnte bereits das Richtfest gefeiert werden. Mit den beteiligten Handwerkern und Dienstleistern stießen die Verantwortlichen des Unternehmens und Firmenrepräsentanten auf den gelungenen Rohbau an und betonten, dass der Bauablauf "voll im Terminplan" liege und bisher "zur vollsten Zufriedenheit" ablaufe. Neben Bräunlingens Bürgermeister Micha Bächle ließ es sich auch Dynacast Amerika-CEO David Angell nicht nehmen, dem Richtfest beizuwohnen. Während den beiden Jungzimmermänner Dominik Mäder und Maurus Vögelin von der Mundelfinger Zimmerei Kindler die Ehre zuteil wurde, hoch oben vom Gerüst aus den obligatorischen Richtspruch zu zelebrieren, erinnerten der technische Betriebsleiter von Dynacast, Joachim Holzer, und Architekt Christoph Wernet aus Wolterdingen an die bisher wichtigsten Stationen der Neubauerstellung.

Das gute Betriebsergebnis 2016/17 bildete letztendlich die finanzielle Grundlage für den Erweiterungsbau, betonte Holzer in seiner Ansprache. Im Juli 2017 seien die Planungen angelaufen, der Spatenstich sei am 23. Mai erfolgt. Auch wenn es einige Hindernisse und Verzögerungen gegeben habe, wie insbesondere die sich über mehrere Monate hinziehende Baugenehmigung wegen der behördlichen Brandschutzauflagen, sei das Projekt im Zeitplan. Holzers besonderer Dank galt Steffen Würth, dem Geschäftsführer der benachbarten Firma Straub-Verpackungen, die Dynacast unbürokratisch bei der Verlegung der Firmenzufahrt während der Bauphase unterstützte. Architekt Wernet blickte zufrieden "auf das eindrucksvolle Bauergebnis zurück, auf das alle Beteiligten stolz sein könnten".

Als nächstes werden nun am Dynacast-Erweiterungsbau der Firma Dynacast in Bräunlingen von den Handwerkern das Dach und die Fassade in Angriff genommen, Mitte Oktober sollen die Fenster montiert werden. Ende Oktober soll der gesamte Bau wetterfest sein, sodass während der Wintermonate innen die Infrastruktur aufgebaut wird. Anschließend soll das neue Gebäude bezogen und im Altbau die dann möglichen Anpassungen des Warenflusses in Angriff genommen werden.